Bescherung am zweiten Advent

Na, ist denn heut‘ schon Weihnachten? Diese Frage hätten wir uns am Sonntag nach dem Mannschaftskampf gegen die Bremer SG stellen können.

Wobei das weniger an dem Schneegestöber in Hannover lag, als vielmehr an dem doch etwas glücklichen doppelten Punktgewinn in der Oberliga.

Alles begann mit zwei ruhigen  Remisen, so dachte ich. Während das bei meiner Partie auch absolut zutraf, war bis zu Jürgens Remisschluss deutlich mehr passiert. Das merkte ich aber erst beim Nachspielen der Partie. Sein Gegner opferte früh eine Qualität um Jürgens König an der Rochade zu hindern. Ob das so schlimm gewesen wäre, wage ich nicht zu beurteilen, allerdings gab Jürgen die Qualität postwendend zurück, brachte seinen König in Sicherheit und kurz danach wurde Remis vereinbart.

Dann war es Zeit, das erste Geschenk auszupacken. Andreas H. hatte nach der Eröffnung bereits eine Qualität eingebüßt, spielte aber unbeeindruckt weiter und konnte einige Verwicklungen schaffen. Sein Gegner schien eigentlich alles unter Kontrolle zu haben, geriet dann aber kurz vor der Zeitkontrolle doch ins Straucheln. In der folgenden Stellung konnte Andreas mit 40. Txb4 die zweite Qualität geben und danach waren die Freibauern nicht mehr zu halten.Andreas_H_BremerSG

Der nächste volle Punkt ging auf das Konto von Bernd und war sehr schön herausgespielt. Alle weißen Figuren strebten in Richtung des gegnerischen Königs und in der nachstehenden Stellung musste Bernd mit 23.Sxg5 schon Platz schaffen, um den nächsten Springer herbeizuholen. Bernd_BremerSG1

Nach 23. .. hxg5 24. Sf3 brach die schwarze Stellung bald auseinander. Nach diesem Erfolg steht Bernd jetzt bei 3,5 aus 4 in dieser Saison – läuft!

Bei Andreas L. und Dennie lief es dagegen nicht rund. Beide mussten ihren Gegner gratulieren, somit liefen beim Spielstand von 3 – 3 noch die Partien von Tom und Friedmar.

Während es bei Tom ein Spiel auf die zwei Ergebnisse Sieg oder Remis war, musste Friedmar nach einem Fingerfehler im ausgehenden Mittelspiel eine Stellung mit einem Minusbauern  verteidigen. Friedmar spielte die Verteidigung sehr aktiv, so dass die Dramatik bei folgender Stellung begann:

49. Ke2 war also das zweite Geschenk des Tages, allerdings zeigen die Varianten mit dem schwarzen Durchbruch f4 davor, dass Schwarz keineswegs ohne Gegenspiel war. Die Varianten hier auf der Seite deuten natürlich nur an, welche Möglichkeiten in der Stellung stecken. Es macht tatsächlich Spaß (und ist wahrscheinlich auch lehrreich), diese Stellung mal auf dem eigenen Brett zu analysieren.

Nun blieb also noch Tom beim Stand von 3,5, – 3,5. Dieser spielte eine Wolga-Gambit Modellpartie. Erst erorberte er den Gambitbauern zurück, machte weiter Druck und drang schließlich mit seinen Figuren in die weiße Stellung und erspielte sich einen Mehrbauern.

Hier kam der genaue Zug 51. .. Tf3, der weiße König wurde abgeschnitten und danach eilte der Springer über g6 nach f4 und machte dem Weißen den Garaus.Tom_BremerSG2

Endstand 4,5 – 3,5!

Mit 5-3 Mannschaftspunkten ist der Start in die Saison wirklich gelungen, zur Sicherung des Klassenerhalts werden allerdings noch ein paar Zähler benötigt. Die nächste Chance darauf besteht am 21. Januar bei der starken Mannschaft des SV Hellern.

SFH-BremerSG