Erstes Spiel, erster Punkt

Mit einem 4-4 Unentschieden kehrte die Erste vom Ausflug an die Weser zurück. Die Gastgeber aus Hameln mussten auf ihren Spitzenspieler Wilfried Bode verzichten, trotzdem waren beide Teams nach Elo-Zahlen nahezu gleichstark.

In meiner Partie wurden recht zügig einige Figuren und Zentrumsbauern getauscht, als dann auch noch die Damen verschwanden wurde Remis vereinbart.

Jörg hatte ebenfalls mit einer symmetrischen Struktur zu kämpfen. Kurz vor Ende der Partie hätte er in einem Springerendspiel die Chance gehabt in Vorteil zu kommen. Leider spielte er die Züge in der falschen Reihenfolge und der Gegner konnte mit genauen Zügen das Remis halten.

Bei Andreas H. hatte ich irgendwie immer ein gutes Gefühl, allerdings verteidigte sich sein junger Gegner sehr genau, so dass am Ende nur noch jeweils 4 Bauern und 2 Türme übrig blieben. Remis!

Damit stand es 1,5-1,5 und plötzlich ging es Schlag auf Schlag.

Zuerst musste Friedmar aufgeben. Die Partie habe ich nicht wirklich verstanden, aber Friedmars Gegner konnte den Druck immer weiter verstärken, bis die Stellung nicht mehr zu halten war.

Jürgen sorgte an Brett 3 wieder für den Ausgleich. Für einen Außenstehenden sah es nach einer Partie aus einem Guss aus. Geschickt verstärkte er den Druck gegen die Schwächen im gegnerischen Lager und mit einem kleinen taktischen Schlag konnte er die Partie beenden.

Danach gingen die Weserstädter wieder in Führung. Dennies König stand lange Zeit unter Druck und die latente Zeitnot tat ein Übriges. Irgendwann brach der Gegner am Königsflügel mit der Dame ein und stellte Dennie vor unüberwindliche Probleme. 2,5 – 3,5 aus unserer Sicht.

Bernd hatte bereits nach wenigen Zügen mit Schwarz einen Bauern erobert. Allerdings gestaltete sich die Umsetzung des Vorteils durchaus schwierig. Nach knapp 4 Stunden hatte er allerdings genügend Vorteile angesammelt, so dass sein Gegner die Hand reichte.

Die letzte Partie war die von Andreas L.. Das gesamte Mittelspiel über fand ich das Läuferpaar seines Gegners sehr beeindruckend. Andreas verteidigte sich allerdings sehr klug und wickelte die Stellung letztlich in remisiges Endspiel ab.

Endstand damit 4-4 gegen den Aufsteiger aus Hameln. Ob das jetzt ein verlorener oder gewonnener Punkt war, wird man wohl erst am Ende der Spielzeit wissen. Auf jeden Fall ein gerechtes Unentschieden in sehr angenehmer Atmosphäre.

Hamelner SV44SF Hannover
2Tonndorf, Matthias1:0Schirm, Friedmar1
3van Son, Lutz1:0Ackermann, Dennie3
4Renner, Kai0:1Boehm, Juergen4
5Schmidt, Dennis0:1Fritze, Bernd5
6David, Adrian½:½Edel, Thomas7
7Gerstmann, Frank, Dr.½:½Liebau, Andreas8
8Koch, Yannick½:½Herrmann, Andreas9
12Brunotte, Peter½:½Witthaus, Joerg13

10 Gedanken zu „Erstes Spiel, erster Punkt“

  1. Obwohl ich nur eine gute Stunde lang in Hameln gekiebitzt habe, konnte ich sechs der acht Entscheidungen live erleben.

    Für mich kam der Sieg von Jürgen etwas überraschend. Da hatte ich eher mit schwarzem Verschanzen und Remis gerechnet. Das Ende mit zwischenzeitlichem Qualitätsopfer war eine sehr ästhetische Abwicklung, Ziel: Bauernendspiel. Als Gegner hätte ich mir wohl noch zeigen lassen, dass Jürgen die Qualität nicht sofort zurücknimmt, sondern erst Lxc5 findet.

    Bei Dennie und Lutz ging die Post ab. Taktisches Dynamik-Schach war angesagt. Ich fand, dass Dennie mittels g7-g5 die gegnerische Dame aus dem Spiel genommen hat und gut stand. Letztlich war die Dame dort aber der Matchwinner für Lutz. Die Engines werden die Wahrheit herausarbeiten müssen.

    Ansonsten keine Überraschungen in Runde 1 – die favorisierten Teams gewannen.

  2. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Jetzt werde ich ganz entspannt ein Fläschchen Freixenet öffnen. Für den 22. Oktober stelle ich mir eine Magnum-Flasche kalt. Dann geht’s geschlossen gegen die Lister Türme Nr. 1 und 3.

  3. Die Debakel-Analyse ergab durchaus Schwierigkeiten bei Andreas H., Friedmar mit dem falschen Plan, Bernd letztlich souverän, und meine Partie laut Engine doch remis.
    Letztendlich ein Unentschieden was in Ordnung geht. Und alles ohne Schiedsrichter.

    1. Wird der nicht angetretene Schiedsrichter analog einer nicht angetretenen Mannschaft auch zu einer Buße herangezogen? Zum Beispiel: 10 Tagessätze à 50 Euro und Herabstufung seiner Lizenz?

      1. Er hat sich ja krankgemeldet. Bestimmt mit Attest.
        Außerdem hatte unser „Brett 8 – Präsident -Schiedsrichter“ die Sache jederzeit voll im Griff und das Ganze hat uns noch dazu Geld gespart!

      2. Thomas, das Attest möchte ich sehen! Aber bitte in 5-facher Ausfertigung (§ 6 Geschäftsordnung Schiedsgericht). – Hast du deinem Turnierleiter heute schon zum Geburtstag gratuliert? Wir sollten ihm dankbar sein. Nur die Harten bewahren uns davor, dass Schachclubs zu Brutstätten anarchistischer Vereinigungen werden.

      3. Attest? Seit wann reicht ein Attest im Schach? Höhere Gewalt oder „ohne Verschulden“ muss je nach Spielklasse vorliegen. Eine Krankheit ist ein Versagen des eigenen Körpers, da gibts kein Pardon.

        100 € Geldbuße.

        Wikipedia: Höhere Gewalt sind unabwendbare Ereignisse wie z. B. Naturkatastrophen jeder Art (vis maior), insbesondere Unwetter, Erdbeben, Überschwemmungen, Vulkanausbrüche, aber auch niederer Zufall (casus fortuitus) wie Brand, Verkehrsunfälle, Geiselnahmen, Krieg, Unruhe, Bürgerkrieg, Revolution, Terrorismus, Sabotage, Streiks, sofern diese bei einem Dritten stattfinden (Beispiel: Vertrag zwischen Verbraucher und Fluggesellschaft und Streik bei Fluglotsen, auch bei einem Streik bei der Fluggesellschaft), Atom-/ Reaktorunfälle oder im industriellen Sinne Maschinenschäden/Produktionsstörungen.

        Höhere Gewalt erfordert regelmäßig einen völlig unerwarteten Eintritt eines dieser Ereignisse. Wenn jedoch mit dem Eintritt eines Ereignisses durchaus gerechnet werden kann wie etwa bei Überschwemmungen, die immer wieder in denselben Regionen auftreten, liegt keine höhere Gewalt vor. So setzt höhere Gewalt bei einem Verkehrsunfall voraus, dass das schädigende Ereignis von außen her auf den Betrieb des Fahrzeugs eingewirkt haben muss und so außergewöhnlich gewesen sein muss, dass der Halter oder der Fahrer überhaupt nicht damit zu rechnen brauchte und dieses Ereignis auch nicht durch die größte Sorgfalt abwenden konnte. Nach der Rechtsprechung des BGH zu anderen Anwendungsfällen des Haftungsmaßstabes der höheren Gewalt muss dieses schädigende Ereignis durch elementare Naturkräfte oder durch Handlungen dritter Personen herbeigeführt worden sein, nach menschlicher Einsicht und Erfahrung unvorhersehbar sein, mit wirtschaftlich erträglichen Mitteln und auch durch äußerste und nach Sachlage mit vernünftiger Weise zu erwartende Sorgfalt nicht verhütet oder unschädlich gemacht werden können und auch nicht wegen seiner Häufigkeit in Kauf zu nehmen sein.

        Die Ereignisse dürfen auch nicht aus der Sphäre einer der Vertragsparteien kommen. So steht ein in einem Teil eines Schiffes ausgebrochenes Feuer, in welchem sich keine Passagierkabinen befinden, in engem Zusammenhang mit dem Betrieb des Schiffes, so dass der Veranstalter sich nicht auf höhere Gewalt berufen kann.

  4. Es war mal wieder ein sehr angenehmer Mannschaftskampf mit euch. Und mit dem Ergebnis können wir dis dato auch gut leben. Weiterhin viel Erfolg in den nächsten Runden!

    @Jörg: Besten Dank noch für die Unterstützung mit den Uhren. Wenn man die ein halbes Jahr nicht bedient hat…

    1. … sollte man sich rechtzeitig VOR dem Mannschaftskampf mit der Betriebsanleitung vertraut machen, damit man sich nicht am Spieltag der Blamage aussetzt, die Uhren nicht einstellen zu können.

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