Fußballspielen war von jeher schlauer als Fußballgucken. Als ich noch jung war, gab es unter Schachvereinen mehrere Veranstaltungen jenseits der 64 Felder. Fußballturniere gehörten dazu. Ich möchte euch eine Urkunde vom 31.05.1973 zeigen. Bei einem Fußballturnier in Anderten wurden wir Dritter. Damals waren wir noch die „Schachfreunde Badenstedt“.

Die Urkunde haben vier Schachfreunde unterschrieben, deren Namen lange Niedersachsens Schachszene mitgeprägt haben. Gegen alle habe ich mehrmals – auch – Schach gespielt:
Ralf Rache (SV Vahrenwald)
Gerd Reim (SC Tempo Göttingen)
Harry Friedrich (SF Badenstedt)
Wilfried Malcher (SK Anderten)
Die älteren unter euch werden die vier kennen. Nach 41 Jahren ist die Frage berechtigt, was aus ihnen geworden ist. Ralf Rache lebt jetzt in Aachen. Dort ist er als Fachingenieur für Fassaden tätig. Schach spielt er im Aachener Schachverein von 1856. Ich wusste gar nicht, dass es so alte Schachvereine gibt. – Gerd Reim verstarb am 20.10.1997. Er wurde nur 45 Jahre alt. – Harry Friedrich ist ebenfalls jung gestorben. Er starb am 22.07.2004 im Alter von 56 Jahren. Harry machte aus unserem Verein hinaus einen großen Sprung in die Welt der Schachfunktionäre. Er wurde Schatzmeister und Stellvertretender Geschäftsführer des Deutschen Schachbundes. Er war ein bescheidener und liebenswerter Mensch. Auf Chessbase gibt es eine treffende Würdigung seiner: http://de.chessbase.com/post/harry-friedrich-verstorben – Wilfried Malcher ist hoffentlich noch putzmunter. Wenn ich richtig recherchiert habe, spielt er jetzt bei den Königsjägern Süd-West in Berlin. Königsjäger ist ein origineller Vereinsname. Damenjäger wäre womöglich doppeldeutig. – Da kann man doch mal sehen, wozu Urkunden nützlich sind. Sie halten Erinnerungen wach und wecken unsere Neugierde für die Gegenwart.