LBMM: Wie ein schlechter Tag im Büro

Am vergangenen Sonntag fand in Oldenburg die diesjährige Landesblitzmannschaftsmeisterschaft statt. Dank genauem Lesen der BTO waren wir auch dabei. Wie die Überschrift erahnen lässt, lief es nicht so rund. Doch der Reihe nach:

Um 8.30 Uhr ging es gemütlich los um über die B6 bis Bremen und dann über die Autobahn nach Oldenburg zu gelangen. Mit dabei waren Jan, Tom und Bernd. Hier lies ich mich leider überreden an einem der ersten beiden Bretter zu spielen.

Pünktlich, wie alle anderen Mannschaften auch, sind wir dann im Haus der Jugend eingetroffen. Somit war klar, das 15 Runden a 2 Partien gespielt würden. Hier kamen erste Zweifel auf, ob es eine gute Idee war, nach Oldenburg zu fahren. 😉

Vom DWZ-Schnitt her waren wir das fünftbeste Team. Wir kamen recht gut ins Turnier – lediglich Tom hat etwas Startschwierigkeiten. Da er der Fahrer war wollen wir das mal entschuldigen. Bis zur Mittagspause verloren wir nur gegen die stark besetzte Nordhorner Mannschaft. Highlight direkt vor der Pause das 4-4 gegen Hameln I – nachdem wir die Hinrunde 0-4 verloren hatten konnten wir in der Rückrunde alle Partien gewinnen.

Nach der Mittagspause – wir waren vorne in der Schlange beim Bäcker – folgte eine unglückliche 3,5-4,5 Niederlage gegen den HSK Lister Turm. Von da an war bei mir die Luft raus, woraus weitere 3,5-4,5 Niederlagen gegen Oldenburg II und Wolfenbüttel resultierten. Um kurz vor 18 Uhr hatten wir es dann geschafft: am Ende Platz 8 und der erwartete Platz im Mittelfeld. Sieger wurde der HSK Lister Turm in der Besetzung T. Schulze, R. Hörstmann, M. Gentemann und U. Gabriel. Glückwunsch zu dieser souveränen Leistung, der bereits eine Runde vor Schluss feststand.

Unsere Ergebnisse im Einzelnen:

Brett 1: Jan 13,5 Punkte
Brett 2: Jörg 10,5 Punkte
Brett 3: Tom 17,5 Punkte
Brett 4: Bernd 21,5 Punkte

Noch ein Wort zur Ausrichtung, die ja schon an verschiedenen anderen Stellen diskutiert wurde. Seltsam war schon, das in der Ausschreibung „z.Zt. Haus der Jugend“ stand. Der Raum war dann zu klein für 32 Bretter plus Turnierleitung. Auch stand für die Herren nur 1 WC zur Verfügung. Getränke gab es nur Kaltgetränke, das Essen musste beim Bäcker oder in der Pizzeria in der 30-minütigen Mittagspause besorgt werden. Klar, man ist über jeden Verein froh der so ein Turnier ausrichtet. Auch vor Ort bleibt es dann meistens an Einzelnen hängen. Aber der NSV sollte bei der Vergabe ein paar Randbedingungen festlegen, gerade bei einem Turnier das 7 Stunden dauert und viele Teilnehmer lange angereist sind.

6 Gedanken zu „LBMM: Wie ein schlechter Tag im Büro“

  1. Vorausschauendes Denken

    Ein WC für 64 Schachspieler binnen 7 Stunden. Wohlweislich haben die Oldenburger deshalb nur Kaltgetränke zur Verfügung gestellt!

  2. Nach kurzer Zeit gibt schon wieder eine Verbandsveranstaltung den Teilnehmern Anlass zu Beschwerden. Vielleicht sollte die letzte Beitragserhöhung dazu genutzt werden, Turniere wie dieses besser auszustatten, um zum Beispiel angemessene Räumlichkeiten anzumieten oder ein einfaches Catering zu organisieren. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Kein Funktionärstreffen würde unter derart unzumutbaren Bedingungen stattfinden.

    1. Sundays for Sanifair

      Das erfrischend andere Schachvergnügen. Ich fürchte indes, dass die Notdurft nicht in die Beitragserhöhung eingepreist wurde. Niedersachsens Schatzmeister Dirk Rütemann plant die Schwarz-Weiße Null:

      Der Ausblick: Aufgrund der genehmigen Beitragsanpassung sollte bei sparsamer Haushaltsführung ein ausgeglichener Haushalt vorgelegt werden können. (Auszug aus NSV-Kongressbroschüre vom 02.09.2019)

      Der Teufel steckt bekanntlich in der Kassenprüfung:

      Ein Controlling des Projektes LEM ist beim bestehenden Kontenplan nur schwer möglich. Hier ist eine Justierung des Kontenplanes erforderlich. Keinesfalls sollten große Beträge aus der LEM-Abrechnung unter „sonstiges“ verbucht werden, da so ein fairer Blick auf die finanziellen Verhältnisse verschleiert wird. Hier hat sich dazu noch ergeben, dass die Positionen die LEM-Übernachtungen betreffend, steuerlich nicht im Zweckbetrieb, sondern im ideellen Bereich aufgeführt waren, was so nicht richtig sein dürfte. Dieses soll künftig geändert werden.

      Fairer Blick statt Sanifair. Wir Schachspieler sind leidensfähig…

  3. Genau genommen standen mehr Toiletten zur Verfügung, was ich auch immer wenn ich eine Schlange gesehen habe den anstehenden Personen vermittelt habe. Leider wurde bei der Ansage nicht auf die Toiletten im weiter hinten gelegenen Bereich verwiesen, was beim nächsten Mal besser gemacht wird.

    Der Raum ist zugegebenermaßen nicht üppig gewesen, trotzdem finde ich waren bei 7 von 8 Kämpfen die Spielbedingungen zumindest angemessen. An Tisch 8 war es zu eng und dunkel. Leider ist die Vergabefrist für öffentliche Räume in Oldenburg deutlich länger als man nach dem Zuschlag für ein solches Turnier Zeit hat einen zu organisieren, und die Preise für kommerzielle Räume überschreiten den zweistelligen Zuschuss vom NSV, der auch noch für Pokale und Urkunden reichen muss, um ein Vielfaches.

    Trotzdem hoffe ich, dass es unter dem Strich Spaß gemacht hat. Vor Ort hatte ich ein positiveres Stimmungsbild eingefangen als es jetzt im Internet erscheint. Übrigens erinnere ich mich an einen Oberliga-Kampf in Hannover, wo man nur ein Getränk bekommen hätte, wenn man nebenan beim roten Kreuz Blutspenden gegangen wäre 😉

  4. Es ist nicht hilfreich, mit dem Finger auf andere zu zeigen, um eigene Unzulänglichkeiten zu beschönigen. Jeder Schachverein sollte den Ehrgeiz haben, ein bestmöglicher Gastgeber zu sein, vor allem wenn es sich um Landesmeisterschaften handelt. Wenn das nicht gelungen ist, sollte die Frage nach den Ursachen gestellt werden. Das ist natürlich für die Betroffenen schmerzhaft, gleichwohl ist es der einzige Weg, um aus den Fehlern zu lernen. Wenn es am Geld gelegen hat, muss über eine andere Verteilung nachgedacht werden. Dazu müssen die verkrusteten Strukturen aufgebrochen werden. Wenn ich von den Kassenprüfern des NSV diese – mit Verlaub – „gequirlte Scheiße“ lese: „Letztlich verliert diese Bilanz hier ihre Berechtigung, „Bilanz“ genannt zu werden“, aber die echte S. vor Ort vernachlässigt wird, ist etwas faul im Staate NSV.

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