Oberhand behalten im Stadtduell!

Ein ermatteter Käptn findet nur wenige Worte…
Heuer hat uns die 2. Vertretung des HSK Lister Turm herausgefordert, zum Glück deutlich ersatzgeschwächt. Denn trotz des deutlichen Ergebnisses von 5,5, zu 2,5 Punkten haben wir heute eine Menge munterer und dynamischer Partien gesehen, nicht immer mit dem objektiv passenden Ergebnis.

So hätte beispielsweise meine Partie eigentlich im Remis enden müssen, während die Bretter 7+8 auch für zwei ganze Punkte gut waren (wurden aber beide Remis). Im Debakel jedenfalls wurde mal wieder kreativ und gut nachanalysiert.

Zur Lage der Liga: Caissa Wolfenbüttel hat sein erstes Endspiel ebenso wie wir gewonnen. Noch zwei weitere Finals warten also, ggf. mit echtem Showdown am 12.April . In der Abstiegszone sind leider ausschließlich hannoversche Teams platziert, so dass es in der Verbandsliga mit Sicherheit 3 Absteiger gibt.

SFH 3 gegen Berenbostel 2: Spannender Kampf ohne Happy End

In der siebten Runde durfte sich unsere Dritte gegen den aktuellen Tabellenführer Berenbostel 2 beweisen. Während wir mit unserer Stammformation antreten konnten, mussten unsere Gäste gleich mehrfach Ersatz für ihre Landesliga-Mannschaft stellen.

Der Kampf entwickelte sich fast optimal: Einem schnellen Remis von Peter an Brett 5 – er war in nicht einmal einer Stunde in ein ausgeglichenes Turm-/Figurenendspiel gelangt – folgten unerwartet schnelle Siege an den beiden Spitzenbrettern. An Brett 1 spielte Uwe Daleszynski mit Weiß ein mir – sagen wir mal: nicht gänzlich unbekanntes, nach einer britischen Metropole benanntes System, kam aber mit dem frühen Damenzug nach b6 suboptimal zurecht und verlor schon nach 14 Zügen entscheidend Material. An Brett 2 entschied sich Florian Körber für die lange Rochade gefolgt von einem Königsabstecher nach a7, lief damit aber letztlich nur in Fredriks Angriff hinein. So stand es nach nicht einmal zwei Stunden 2,5:0,5 für uns.

Bald wurde deutlich, dass damit noch längst keine Vorentscheidung gefallen war. Hermann (Brett 7) rechnete sich Remischancen infolge ungleichfarbiger Läufer aus, doch waren auf dem Brett auch noch alle Türme unterwegs und sein Gegner hatte neben einem Mehrbauern eindeutig die Initiative. Nachdem Hermann dann noch ein-, zweimal vielleicht nicht den besten Zug fand, musste er gegen 13 Uhr kapitulieren: Nur noch 2,5:1,5.

Alle vier verbliebenen Partien waren hart umkämpft und passierten in annähernd ausgeglichenen Stellungen die Zeitkontrolle. Nach fünf Stunden und 66 Zügen stand bei Bernd ein völlig ausgeglichenes Figurenendspiel mit festgelegten Bauernketten auf dem Brett – Remis und 3:2.

André (Brett 4) war in einem Endspiel Läufer + 4 Bauern gegen Springer + 4 Bauern gelandet, jedoch mit entferntem Freibauer auf der a-Linie für Harald Warns. Es gelang André, den Freibauern zu entschärfen und mit dem König abzuholen, in Abwesenheit des Monarchen ging aber auch die weiße Bauernmehrheit am Königsflügel flöten: Nach 6 Stunden ein weiterer halber Punkt zum 3,5:2,5.

Ulrich (Brett 6) hatte ein Turm+Läufer-Endspiel mit einem isolierten Freibauern auf der c-Linie erreicht, den es zu behaupten galt. Nach Abtausch der Türme sollte hier nichts mehr anbrennen.

Problematischer stand es mittlerweile um Martin mit Schwarz an Brett 3: In einem Schwerfigurenspiel mit Dame + 2 Türmen hatte Karl-Heinz Ockels seine Geschütze am Königsflügel aufgefahren, Martin war derweil durchaus vielversprechend gegen die weißen Bauern am Damenflügel vorgegangen. Leider versäumte unser Mann in der Folge aktive Verteidigungszüge gegen den weißen Bauernvorstoß nach h6 und geriet in eine gedrückte Stellung, in der seine Dame zwecks Mattverhinderung an das Feld f8 gebunden war. Längere Zeit schien es, sein Gegner könne daraus kein Kapital schlagen, dann aber entdeckte der Berenbosteler ein starkes Bauernopfer in der c-Linie, wonach Martin das tödliche Eindringen eines weißen Turms über die a-Linie nicht mehr verhindern konnte. Nach 6,5 Stunden musste er eine bittere Niederlage quittieren.

Daraufhin wurde bei Ulrich am 6. Brett die sich schon lange abzeichnende Punkteteilung vereinbart und einer der spannendsten Mannschaftskämpfe der Dritten seit Jahren (Dank an alle Beteiligten!) endete mit einem 4:4-Unentschieden. Nach den über vier Stunden, in denen wir in Führung lagen, machte sich ein wenig Enttäuschung breit: Wie schon beim letzten Heimspiel gegen Stolzenau ließen wir einen Mannschaftspunkt liegen. Mit einem Sieg heute wären wir an Berenbostel vorbeigezogen und auf einen Aufstiegsplatz geklettert… Aber die Verbandsliga, auch das hat sich heute bestätigt, wäre für unsere Dritte wohl ohnehin eine Nummer zu groß.