Sogenanntes Schach im Film (1)

Wer als Schachspieler auch gerne Filme sieht, ist Leid gewohnt. Ich kann inzwischen nicht mehr anders, als genau hinzusehen, wenn in Filmen (aber auch in der Werbung) Schachspiele oder auch nur Stellungen gezeigt werden. Und es ist wirklich erschreckend, wie oft man da unmögliche Positionen oder sonstigen Blödsinn serviert bekommt. Das hab ich bestimmt schon mal irgendwo erwähnt, vielleicht im Sonnenkönig, aber möglicherweise interessiert es den einen oder anderen, deshalb hab ich mir gedacht, ich poste hier ab und an mal was zu diesem schmerzhaften Thema.

Fall 1: Von Barbara Henrichs gibt es das nette Buch Die Schachspielerin (dazu gibt es auf der SFH-Page auch eine Kritik). Die Verfilmung ist gut besetzt, neben der wunderbaren Sandrine Bonnaire arbeitet sich auch der alte Fahrensmann Kevin Kline ganz ordentlich durch seine Szenen als Schachmeister aus früheren Tagen. Doch obwohl das Schach in diesem Film natürlich eine herausragende Rolle spielt, gibt es mindestens einen hanebüchenen Fehler: So ist an einer Stelle von einem Feld “j4” die Rede. Die Frage ist: Liegt es am Drehbuch, hat die Regisseurin gepennt – oder ist der Fauxpas bei der Synchronisierung passiert?

 

Guten Rutsch

Zum Jahresende – und nachdem mir von Eurem Damenüberschuss das Hirn raucht – was halbwegs Nettes. Kennt vielleicht schon jeder, mir war es neu:

http://www.youtube.com/watch?v=YgeYScYe8wI&list=PLqf2xZbpKg4QtFmq9fwJtnoBU7uwVYBSd&index=16

Kein Wunder, dass ich immer noch kein großes Turnier (unvergessen ist allein mein Sieg beim Monatsblitz des SV Norden irgendwann in den 80ern, ich hab vergessen, wann es war) gewonnen habe, da ich die Regeln offensichtlich bisher nicht wirklich verstanden habe.

Guten Rutsch!

 

 

SFH 4 gegen SD Isernhagen 2: Ein Sieg mit Haken und Ösen

Habe den Blog erst vor kurzem entdeckt – eine gute Idee! Da will ich doch gleich mal was beitragen, wenn ich schon nach ziemlich genau zwei Jahren wieder meine erste lange Partie gespielt habe.
Nominell klar besser, personell mit sieben Leuten in Unterzahl, traten wir gegen die Drachen aus dem Norden Hannovers an. Da der Spielort kurzfristig verlegt worden war, konnten wir leider nicht mehr richtig umdisponieren. Immerhin gelang es, alle anderen Spieler (einen direkt vor Spielbeginn) noch zu erreichen. Nachdem auch Mischas Partie bald verloren ging, mussten wir einen ordentlichen Rückstand aufholen, der noch etwas größer wurde, als auch noch Joachim verlor und Marc remisierte. 3,5 zu 0,5 – das fing gut an und zeigte einmal mehr, dass auf die schönen alten DWZ-Zahlen nicht wirklich Verlaß ist. Man neigt ja nicht zuletzt in den unteren Klassen (und dann gar erst in der Kreisklasse) dazu, ein wenig zahlenhörig zu sein. Aber das ist alles Unsinn, denke ich mit zunehmendem Alter (und sinkender Spielstärke). Jedenfals war der Favorit aus Linden also auf der Verliererstraße, die Drachen waren dabei, ihrem aus zahlreichen Märchen bekannten schlechtem Ruf gerecht zu werden. Ich erwähne das nur, weil hier ja viel von Klabautermännern und Feen usw. die Rede ist, passt also irgendwie.
Am Sonntag sah es so aus, dass Eduard und ich besser standen, Philipp zunächst nur optisch – und Heiko? Er saß neben mir, seine Uhr in meiner Blickrichtung. Als die 16.50 anzeigte, er aber erst zehn oder zwölf Züge notiert hatte, war ich überzeugt, dass er vergessen hatte, dass die erste Zeitkontrolle um 17.00 ist. Um 16.55 gab ich die Partie verloren, obwohl Weiß eigentlich ganz gut stand. Dann entdeckte ich immerhin, dass Heiko gar nicht mehr mitschrieb, sondern nur noch strichelte, der Ernst der Lage war ihm also bewusst. Und was soll man sagen: Heiko übertölpelte den Gegner mit aggressiven Mattangriffen, die letztlich den König auch zur Strecke brachten – zusammen mit einigen meiner Nerven. Wie sagt Mel Gibson (oder wars Danny Glover?) so oft in Lethal Weapon: „Ich bin zu alt für diesen Scheiß.“
Heiko gewann, Eduard und ich auch – so blieb nur noch Philipp. Und er spielte eine sehr gute Partie, soweit ich das verfolgen konnte, mit einem großartigen Mattangriff, der immerhin die Dame für zwei Türme brachte. Locker sammelte er noch ein paar Mehrbauern ein und brachte die Partie sauber nach Hause. Es ist schön, mal junge Talente in Aktion zu sehen – das gab es viele Jahre nicht bei den Schachfreunden. Dieter Jakob (und noch andere?) macht offensichtlich einen super Job in der Jugendarbeit. Das wissen sicher schon alle – aber man kann es nicht oft genug sagen. Mit Philipps Matchpoint hatten wir knapp gewonnen. Vielleicht ist doch was dran an dem DWZ-Zahlenmythos.