Zensur auf ChessBase?

Mir ist aufgefallen, dass die Kommentare zu älteren Artikeln auf ChessBase gelöscht worden sind. Die Zäsur fand offenbar am 18.01.2020 statt. Zum Artikel: „Tata Steel Chess: Dubovs Mattüberfall“ gab es einen Kommentar. Der ist nun weg. Die 5 Kommentare zum Artikel „Tata Steel Chess: Firouzja führt nach Sieg gegen Xiong“, der einen Tag später veröffentlicht wurde, sind wie alle nachfolgenden lesbar. Alle Kommentare aus der Zeit vor dem 19.01.2020 sind offenbar auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Dabei konnte man diese jahrelang im Internet aufrufen, z.B. auch die Kritik vom Ex-DSB-Präsidenten Herbert Bastian am neuen DSB-Präsidenten Ullrich Krause. Zum Bericht vom Bundeskongress 2017 in Listrow gab es 16 Kommentare. Wer jetzt diesen Artikel aufruft, findet den Hinweis: 0 Kommentare. Herbert Bastian hatte in einem seiner Kommentare seinem Nachfolger Ideenlosigkeit, Bösartigkeit und Heuchelei vorgeworfen.

Auch in der Folgezeit gab es viele Kommentare, die für das amtierende DSB-Präsidium nicht schmeichelhaft waren. Die sind nun alle spurlos verschwunden. Warum? Der Macher von ChessBase, André Schulz, ist Ende letzten Jahres zum DSB-Beauftragten für Schachgeschichte und Kultur ernannt worden. Gibt es einen Zusammenhang? – Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

6 Gedanken zu „Zensur auf ChessBase?“

  1. Offensichtlich werden nach einiger Zeit die Kommentar bei allen Artikeln entfernt – vielleicht um Speicherplatz zu sparen?! Auch die Abbildungen in den Artikeln werden nach einiger Zeit durch Chessbase-Symbole ersetzt. Fündig wird man vielleicht bei Wayback oder im Cache. Mit „Zensur“ oder gar dem Job beim DSB dürfte das überhaupt nichts zu tun haben. Eine mehr von Gerhards Verschwörungtheorien …

    1. Wer nicht fragt, bleibt dumm

      Die Kommentare sind jahrelang nicht gelöscht worden. Dein Argument mit dem Speicherplatz ist lächerlich. Natürlich kann es einen unverdächtigen Grund für die Löschung gegeben haben, aber dann gehört es zum guten Stil einer Redaktion, den Leser darauf aufmerksam zu machen. Wenn ich z.B. im Dezember 2019 einen Kommentar geschrieben hätte, würde ich mich auch verwundert fragen, wo der geblieben ist.

      Dir wird aufgefallen sein, dass ich in meinem Beitrag drei Fragesätze gebildet habe. Mit Verschwörungstheorien haben die nichts zu tun. Wenn du dumm bleiben willst, ist das deine Sache, aber unterlasse bitte deine böswilligen Unterstellungen!

  2. Zur Sache: Als Webmaster kann ich mit Bestimmtheit sagen, dass erstens der Speicherplatz einer solchen Seite völlig irrelevant ist und dass es zweitens absolut unüblich ist, nachträglich bestimmte Kommentare zu löschen.
    Zum Ton: Ich bitte alle Beteiligten um Mäßigung. Gerhard verbreitet keine Verschwörungstheorien und Hans-Joachim ist nicht dumm!

    1. Noch einmal: nicht „bestimmte“ Kommentare sind nachträglich gelöscht worden, sondern sämtliche Kommentare aus sämtlichen älteren Artikeln – man betrachte einfach alle Beiträge von vor dem 19.01.2020. Von der technischen Seite verstehe ich zu wenig, mag sein, dass es mit dem Speicherplatz nichts zu tun hat. Jedenfalls sind die Betreiber einer Website niemand Rechenschaft darüber schuldig, wenn Kommentare oder ganze Artikel nachträglich gelöscht werden. Auch Fragezeichen am Ende eines Satzes vermögen die Unterstellung, Kritik am DSB solle in unredlicher Weise unterdrückt werden, nicht zu relativieren. Böswillig ist hier nur einer, und das bin nicht ich.

  3. Totschlagargument: Verschwörungstheorien

    Vielen Dank an Jürgen für die Feststellung, dass Gerhard keine Verschwörungstheorien verbreitet. Wer anderen von vornherein unterstellt, sie würden eine Verschwörungstheorie erfinden, weil sie einen zweifelhaften Sachverhalt hinterfragen, verhindert Aufklärung. Unser Blog ist nicht das Zentralorgan des DSB mit dem Ziel einer Hofberichterstattung, sondern ein Debattierclub, der für eine freie Gesellschaft unerlässlich ist.

    ChessBase ist niemand Rechenschaft schuldig, es gehört jedoch zum Service und zur Glaubwürdigkeit, wenn der Leser rechtzeitig über beabsichtigte Eingriffe in die Kommentarfunktion informiert wird. Das verhindert unliebsame Spekulationen. – Ende November 2019 hat André Schulz mit Ullrich Krause und Dr. Marcus Fenner in Hamburg ein Interview geführt. Dazu gab es übrigens auch 4 Kommentare, die jetzt verschwunden sind. Einer stammte von der Krennwurzn und lautete annähernd wörtlich: „Das waren ja knallharte Fragen!“ Wer mitbekommen hat, wie Franz Jittenmeier von Ullrich Krause eingeschüchtert wurde, weil der einen Kommentar über Thomas Cieslik veröffentlicht hatte, kann sich gut vorstellen, dass Ullrich Krause zu André Schulz gesagt hat: „Höma, kannst du bitte dafür sorgen, dass negative Kommentare über meine Regentschaft beseitigt werden?“ Das muss nicht so gewesen sein, aber Ullrich Krause hat mittlerweile so viel Porzellan zerschlagen, dass ich ihm das zutraue. Es wäre schön, wenn der DSB-Präsident einen Beitrag zur Glaubwürdigkeit des DSB-Präsidiums leisten würde. Leider tut er das Gegenteil. Die aktuelle Geschichte um den gelöschten Offenen Brief von Walter Rädler gehört dazu.

    Der Spruch: „Wer nicht fragt, bleibt dumm“, stammt aus der Sesamstraße und hat Gültigkeit bis ins hohe Alter. Keine Verschwörungstheorie ist auch die Tatsache, dass Hans-Joachim Markus nicht Hans-Joachim Markus heißt. Ich weiß, wer dahinter steckt.

  4. Zensur auf Schachfeld?

    Hin und wieder werfe ich einen Blick in das Forum von Schachfeld. Heute Morgen gab es vom Nutzer Der_Martin im Beitrag „Bundeskongress + Broschüre“ eine schonungslose Analyse von Schachfunktionären im Allgemeinen und dem DSB-Präsidium im Besonderen. Sein Beitrag begann mit den Worten:

    Leider leben wir in einer Zeit der Selbstüberschätzung, wodurch sich Leute in Ämter wählen lassen, für die sie schlicht ungeeignet sind und nicht den Hauch von irgendwelchen Kompetenzen besitzen.

    Und endete wie folgt:

    Wenn Krause sich darüber wundert, daß die öffentliche Meinung gegenüber dem DSB Präsidium so schlecht ist, sollte er sich das von ihm erzeugte Kasperletheater mal als Zuschauer ansehen. Aber Selbstreflektion gehört halt auch nicht zu seinen Kompetenzen.

    Kurze Zeit später war der Beitrag, der ursprünglich die Nummer 145 hatte, verschwunden.

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