Wolfgang Petri, Lugano und das Momentum

Wolfgang Petri

Bei meinem Ausflug nach Siegen bin ich Wolfgang Petri begegnet. Es sollte sich herausstellen, dass es ein Wiedersehen war. Irgendwie kamen wir auf Lugano zu sprechen. Wolfgang hat dort mehrmals an den Open teilgenommen. Ich einmal. Das war 1977 zusammen mit Horst-Peter Anhalt. In meinem Kommentar vom 28. Mai 2015 habe ich darüber berichtet. Ich habe mir inzwischen die Teilnehmerliste vom „2. Campionato open di Lugano im Palazzo dei Congressi“ angesehen. Wolfgang war dabei. Er war 6 Jahre jünger als ich. Der Abstand ist geblieben. Seitdem hat Wolfgang an zahlreichen Turnieren teilgenommen. Die 217 Auswertungen hinter seiner DWZ sind ein Beleg dafür.

Wolfgang ist Mitglied bei den Hellertaler Schachfreunden. Hellertal ist ein Vorort von Siegen. Beeindruckend ist seine Bilanz in der Hall of Fame. Zwischen 1973 und 2019 wurde er 12x Gemeindemeister und 5x Vereinsmeister. Wer so viel Schach spielt, kann schwermütig werden. Wolfgang ist der Gegenbeweis; jedenfalls hat er auf mich einen fröhlichen Eindruck gemacht.

Frohsinn ist das Stichwort. Am 17. Oktober 2015 meldete sich IM Detlef Heinbuch in unserem Blog und berichtete über gemeinsame Open mit Helmut Reefschläger, z.B. in Lugano, wo sie sich nach jeder Niederlage abends die „Kante“ gegeben haben. Der Schock folgte wenige Wochen nach Detlefs Blog-Eintrag. Helmut war gestorben.

Als ich 1977 mit Horst-Peter von Lugano im Zug nach Hannover zurückfuhr, kamen wir ins Philosophieren. Du fährst durch die Landschaft, durch Orte und Städte, siehst für einen Moment Menschen, die ihrem Tagwerk nachgehen und weißt genau, die wirst du nie wiedersehen. Ein gemeinsames Hobby knüpft Bande, die auch Jahrzehnte später nicht zerreißen. In Siegen habe ich solch ein Momentum erlebt.