Aale, Altbier, Altersschwäche

Wer verliert, bezahlt die Zeche. (Kalenderspruch des Tages)

6 Gedanken zu „Aale, Altbier, Altersschwäche“

  1. Vor acht Jahren lockte uns der „kleine Vorsitzende“ mit den Worten Astra, Absurdes, Aljechin zum Stammtisch ins Debakel. Der Stammtisch ist inzwischen verwaist. Was verspüren die ehemaligen Stammtischbrüder heute? Richtig: Heimweh. Dieser Schlager machte Freddy Quinn 1956 zu einem Superstar in Deutschland. Hier ein Auszug:

    So schön, schön war die Zeit
    So schön, schön war die Zeit
    Brennend heißer Schachverstand (so schön, schön war die Zeit)
    Fern, so fern dem Ihmestrand (so schön, schön war die Zeit)
    Kein Gruß, kein Herz, kein Kuss, kein Scherz
    Alles liegt so weit, so weit (so schön, schön war die Zeit)
    So schön, schön war die Zeit
    So schön, schön war die Zeit

    1. Landungsbrückentag

      Am Freitag habe ich einen Ausflug nach Hamburg gemacht. Mit dem ICE hin und zurück (hat nur 20 € gekostet). Vor Ort habe ich mir ein HVV-Tagesticket gekauft und mit der S-Bahn mehrere Stadtteile aufgesucht, die ich nicht näher kannte; z.B. Wilhelmsburg. Gegen 13:00 Uhr landete ich bei den St. Pauli-Landungsbrücken. Von der Brücke, die zur S-Bahnstation führt, hat man einen Panoramablick auf die Elbe: links Richtung Elphi, rechts Richtung Fischauktionshalle. Unter mir standen dicht gedrängt Tausende Menschen. Offensichtlich warteten die meisten auf Boote zwecks einer Hafenrundfahrt.

      Ich machte davon Fotos mit meinem Smartphone und stellte zwei in meinen WhatsApp-Status. Darunter schrieb ich nur ein Wort: „Landungsbrückentag“. Ein Schachfreund war von meiner Wortschöpfung derart begeistert, dass er mir antwortete: „Einfach genial!“ Zur Erinnerung: Für Werktätige war der Freitag ein Brückentag.

      1. Leserbrief in der HAZ

        In eigener Sache möchte ich meinen Leserbrief verdeutlichen, der gestern in der HAZ veröffentlicht wurde. Anlass ist die Nachfrage eines Schachfreunds. Mein Leserbrief nimmt Bezug auf „Die Informationsfrage“. Das Wort ist dermaßen beliebig, dass niemand etwas damit anfangen kann. Der Artikel erschien vor vier Wochen in der HAZ. Es handelte sich um eine Rezension über ein Buch des Soziologen Andreas Knie mit dem Titel: „Wo kommen bloß die vielen Autos her und wie werden wir sie wieder los?“ In der Online-Ausgabe gab es dazu noch die treffende Überschrift des Autors: „Warum Autos ein Problem sind – und das kaum jemand bemerkt.“ Ich habe das bemerkt und deshalb den Leserbrief geschrieben, der ansonsten einwandfrei abgedruckt wurde.

    1. Lieber Peter, da ich gestern einen Ausflug nach Rastatt gemacht habe, kann ich dir erst heute antworten. Vlastimil Hort bin ich nie begegnet, gleichwohl hat er mich mein Schachleben lang begleitet. Er gehört zu der Generation ruhmreicher Schachspieler, die mit mir älter wurde und nun mehr und mehr ausdünnt: in diesem Jahr noch Robert Hübner und Boris Spassky. Ein bisschen hat mir Helmut Reefschläger über Vlastimil Hort erzählt. Die beiden spielten Anfang der 80er Jahre für die SG Porz. In der Saison 1981/82, das war die zweite Spielzeit der deutschen Schachbundesliga, gewannen die beiden die deutsche Mannschaftsmeisterschaft; Hort am ersten, Helmut am dritten Brett, dazwischen Tony Miles.

  2. Das Wort zum Sonntag

    Heute Morgen bin ich aus dem Krankenhaus entlassen worden. Mir wurde ein Nierenstein entfernt, der so groß war wie eine Murmel. Dafür waren in zeitlichen Abständen 3 OPs erforderlich. Die Prozedur erstreckte sich über ein Vierteljahr. Währenddessen hatte ich stets eine schmerzhafte Schiene im Unterleib. Nichtsdestotrotz bin ich meinem neuesten Hobby nachgegangen: Städtereisen mit der Bahn. Zuletzt war ich in Salzwedel. Die Stadt hat mich angenehm überrascht.

    Ich war in einem Zweitbettzimmer untergebracht. Neben mir lag ein noch älterer Mann. Er wurde nach mir an der Blase operiert. Er hatte einen harmlosen Eingriff erwartet und bereits für die nächste Woche eine Auslandsreise geplant. Daraus wird nichts. Gestern Morgen standen 4 Ärzte an seinem Bett und verkündeten ihm die Diagnose: Krebs in einem fortgeschrittenen Stadium. Mit fester Stimme antwortete der alte Mann: „Ich bin 87 Jahre alt und habe so viel erlebt!“ Mit anderen Worten: „Der Sensenmann kann kommen. Ich habe mein Leben genossen.“ Die Ärzte machten ihm Mut. Weitere Untersuchungen und OPs seien erforderlich. Noch gibt es Hoffnung auf eine Heilung.

    Ich verbrachte noch 24 Stunden mit ihm allein im Krankenzimmer. Wir unterhielten uns über dieses und jenes. Nicht einmal hatte ich den Eindruck, dass in ihm Selbstmitleid aufkam. Der alte Mann hat mir imponiert. – Wir wissen nicht, wann in unserem eigenen Leben der Vorhang fällt. Aber wenn wir in dem Moment sagen können: „Ich habe viel erlebt!“, müssen wir uns über Versäumnisse nicht grämen.

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