Bitterer Ausgleich in der Nachspielzeit

Hochmotiviert fuhr heute die Zweite nach Barsinghausen um Revanche für die Niederlage aus der vergangenen Saison zu nehmen. Martin spielte Ersatz in der Ersten, deshalb kam Marc zum Einsatz.

Als erstes war ich fertig, mein Gegner konnte in komplizierter Stellung Vereinfachungen herbei führen, als die Türme vom Brett waren, bot ich Remis an.

0,5-0,5

Kurz danach konnte Ulrich den vollen Punkt verbuchen, er ging am Königsflügel vor, sein Gegner am Damenflügel. Dieser opferte dann eine Figur für 2 Bauern, nahm noch einen dritten, doch der war vergiftet. Punkt für uns.

1,5-0,5

Weiter ging es an Brett 8, Marc spielte gut, verpasst an einer Stelle jedoch den klaren Gewinn. Doch er blieb dran und sein Gegner beging noch einen entscheidenden Fehler. Erster Sieg im ersten Verbandsliga-Kampf für Marc!

2,5-0,5

Arthurs Gegner investierte 70 Minuten für die ersten 6 Züge, doch Arthur fand in der Folge nicht das richtige Konzept und er bot Remis an, bevor sein Gegner in Vorteil kam.

3,0-1,0

Den vierten Punkt besorgte Gerhard, nachdem er in der Eröffnung aufpassen mußte und sein Gegner am Drücker war. Doch er behielt einen Bauern über und er konsolidierte seine Stellung immer mehr. Sein Gegner brach dann in der Zeitnot die Brücken hinter sich ab, doch Gerhard blieb cool, kassierte eine Figur ein und wanderte mit seinem König seelenruhig aus den Schachs. Am Ende war er dran mit Matt setzen.

4,0-1,0

Während die Kibitze dann schon die Höhe des Sieges diskutierten nahm das Schicksal sein Lauf.

Uwe hat hatte mit Schwarz zu kämpfen seine strukturellen Schwächen unter Kontrolle zu halten, als dann ein Bauer weg war, schien es zuende zu gehen. Doch im 40. Zug gab es noch mal die Möglichkeit nahezu auszugleichen. Leider nicht gespielt und wenig später war nichts mehr zu machen. Nur noch

4,0-2,0

Jürgen hatte aus der Eröffnung heraus immer kleinen Vorteil und wickelte in ein besseres Endspiel ab. Doch er unterschätzte die aktiven Möglichkeiten seines Gegner der in Jürgens Stellung eindran und ein paar Bauern einkassierte. Danach war nichts mehr zu machen. Turmendspiele sind leider doch nicht immer remis.

4,0 – 3,0

Unsere Hoffnung lag dann bei Günther, der nach der Eröffnung in etwas besserer Stellung einen Bauern eingestellt (?) / geopfert hatte und lange mit dem Rücken zur Wand gegen den Verlust kämpfte. Es sah lange nicht schlecht aus, die Stellung war blockiert und sein Gegner kam nicht voran. Bis Günther seinem Gegner die Gelegenheit zu einem Figurenopfer gab. Doch der Gegner opferte auf dem falschen Feld (der Engine zeigte später zuhause sofort 0.00 an). Leider spielen ja keine Engines sondern Menschen und so verlor Günther die Partie noch zum Endstand von 4,0 – 4,0.

Auf dem Rückweg erreichte uns dann die gute Nachricht aus Delmenhorst. Glückwunsch an unsere Erste!

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3 Gedanken zu „Bitterer Ausgleich in der Nachspielzeit“

  1. Aufregung vorm Schlafengehen sollte man vermeiden. Deshalb empfehle, dass ihr euch meine Partie erst morgenfrüh anschaut. Für Abgebrühte zeige ich sie jetzt schon (siehe oben). Aber Vorsicht, es knistert vor Spannung während der ganzen Partie, und das Ende ist ein wahrer Knüller. – Für mich galt es, mit Schwarz das Morra-Gambit zu knacken. Das gelang mir ganz gut. Die Chancen hielten sich meistens in Waage. Im 28. Zug konnte mein Gegner durch eine Kombi den Gambitbauern zurückerobern und eine ausgeglichene Stellung erreichen. Nachdem er das versäumt hatte, geriet er in Zeitnot auf Abwege.

  2. Das tragische Ende in der Nachspielzeit möchte ich euch nicht vorenthalten. Günthers Stellung war total blockiert. Allerdings lag ein Springeropfer in der Luft; siehe Stellung oben vor dem 56. Zug von Schwarz. Mit 56…Sf4+ konnte Schwarz leicht gewinnen. Sein Springeropfer auf h4 versprach indes nur Remis, wenn sich Günther richtig verteidigt hätte. Er hätte nur seinen Springer auf e2 stellen müssen, womit das Feld f4 für den schwarzen König unzugänglich gewesen wäre. Leichter gesagt als getan.

  3. Bitter war auch Jürgens Niederlage vor der Nachspielzeit. Es war das sprichwörtliche Spiel auf ein Tor. Das heißt, Jürgen hatte von Beginn an mit Schwarz die Initiative übernommen. Die Partie verflachte dann zusehends und mündete in ein Turmendspiel, in dem Jürgen noch immer einen leichten Vorteil hatte. Die kritische Ausgangsstellung vor dem 37. Zug von Schwarz zeige ich euch oben. Jürgen zog 37… Td3-d4?!. Das war zwar noch nicht der Verlustzug, aber der Ausgang für die tragische Wende in dieser Partie. Kaum zu glauben: der erste aktive Zug von Weiß mit 38. Tf1 änderte alles. Einfach war das Turmendspiel anschließend keinesfalls, aber ich zeige euch einige Varianten, die zumindest den Ausgleich gesichert hätten. Nach Tg3 im 46. Zug war die Partie entschieden. Jürgen kämpfte noch bis zum 56. Zug. Dann gab er in hoffnungsloser Stellung auf.

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