Schach im Jahr des Schafes

Auf einen Australier kommen 5,5 Schafe. Das ist hinter Neuseeland (10,5 Schafe) der 2. Platz in der Welt. Wir Deutsche teilen uns den Erdboden indes mit einem dreißigstel Schaf (103. Platz weltweit). Was wir daraus lernen, weiß ich nicht, aber irgendwie muss ich den Bogen zu Arthur Kölle finden. Arthur ist bekanntlich der erste Australier, der in der 1. Bundesliga Schach gespielt hat. Damals ging er fremd (HSK), ansonsten gehört Arthur seit den achtziger Jahren zu unserem Stammpersonal. Ob Landesliga oder Oberliga, auf Arthur ist stets Verlass. – Dass Schach Sport ist, leugnen nur die Ignoranten. Wie wichtig körperliches Training fürs Schachspielen ist, weiß natürlich auch Arthur zu schätzen. Und so dreht er des Öfteren im Dauerlauf seine Runden, um sich fit zu halten. So auch heute Vormittag.

Wer heute nicht draußen war, hat etwas verpasst. Der Tag war wie gemalt für einen Frühlingsanfang. Überall war Lebensfreude zu spüren. Vor den Eisdielen bildeten sich lange Schlangen. Der Biergarten auf dem Lindener Berg war rappelvoll. So kann das Jahr des Schafes weitergehen…

8. März 2015, 10:45 Uhr am Nordufer des Maschsees: Arthur Kölle gönnt sich eine Pause
8. März 2015, 10:45 Uhr am Nordufer des Maschsees: Arthur Kölle gönnt sich eine Pause

Aus aktuellem Anlass (Weltfrauentag) habe ich meinen Beitrag um ein Foto ergänzt.

Besser gleichfarbige Schafe als ungleichförmige Läufer

Trau, blau, wem!
Trau, blau, wem!

Vor wenigen Tagen wurde das Jahr des Schafes eingeläutet. Abermillionen Chinesen können sich nicht irren. „Welche Auswirkungen hat das Schaf auf uns Schachspieler?“, fragte ich mich. Da lag es nahe, mir selbst ein Bild bei den Schafen zu machen. Gesagt, getan. Meine Erkenntnis ist verblüffend. Bislang glaubte ich, dass nur Kamele Schachspielen, nein, nun hat die Sucht auch die Schafe gepackt. Die erste Lektion haben sie bereits verinnerlicht: Schach ist Sport. Den Fotobeweis will ich euch nicht vorenthalten. Im Schafsgalopp waren sie auf dem Weg ins nächste Spiellokal:

Gesellschaftsspiel für Schnelldenker: Schach, Schaf, Flott
Gesellschaftsspiel für Schnelldenker: Schach, Schaf, Flott

14 Gedanken zu „Schach im Jahr des Schafes“

  1. …na, wenn sich denn am Freitag zum Blitzen eine Milliarde Chinesen einfinden, dann wäre das…

    TEILNEHMERREKORD!

    Egal wie, den wünsche ich mir 😀

    1. So schlimm wird der Ansturm der Chinesen nicht werden. Die meisten sind damit beschäftigt, umgefallene Reissäcke wieder aufzurichten.

  2. In der Tat war KEIN Chinese zu sehen gestern Abend!

    Dafür satte 14 Teilnehmer 🙂

    …und gewonnen hat der Spielleiter selbst.
    Alte Regel: Wer schreibt der bleibt!

    1. Das Ergebnis wird annulliert. Bei 13 Teilnehmern soll es sich um Chinesen im Schafspelz gehandelt haben, die sich vorsätzlich lammfromm verhalten haben, damit der Spielleiter gewinnt.

  3. oooooops – iPhone kennt offenbar das und genau das

    Nochmal „farbig“ geschrieben umd siehe da
    Ungleichförmig

    Ist offenbar der politisch korrekte Begriff
    Auf dass alle Schachbücher umgeschrieben werden

  4. Arthurs historischer Einsatz als erster Australier in der Bundesliga wäre vielleicht in Vergessenheit geraten, wenn nicht unser Stammleser Holger Hebbinghaus aufgepasst hätte. Am 14. Oktober 2014 veröffentlichte die SCHACHWELT ein Interview mit dem australischen GM David Smerdon. David (ELO 2521) spielt für Werder Bremen an einem der hinteren Bretter und das sehr erfolgreich: derzeit 7,5:2,5 Punkte ohne Niederlage. Fälschlicherweise wurde Smerdon als zweiter Australier in der Bundesliga genannt. Er ist indes der dritte.

    Diese Richtigstellung haben wir Holgers Kommentar zu verdanken:

    „Mit Rücksicht auf Leser aus Hannover sollte aber vielleicht erwähnt werden, dass der erste Australier in der Bundesliga nicht Ian Rogers, sondern Arthur Koelle war, der in der Saison 1991/92 für den Hannoverschen SK spielte.“

    Damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende. In der Januar-Ausgabe des Schachmagazins 64 zeigt Otto Borik eine Partie aus der Bundesliga, die David Smerdon mit Schwarz gegen Dennis Wagner (Hockenheim) gewonnen hatte. Unter dem Foto von Smerdon steht folgender Kommentar:

    „Nach Arthur Koelle (1991/92 für den Hannoverschen SK) und Ian Rogers (1995-2001 für den Delmenhorster SK) ist David Smerdon (Bild) der dritte Australier, der je in der Schachbundesliga gespielt hat.“

    Es lebe der Informationsfluss!

    Den Ursprung findet ihr hier:
    http://www.schach-welt.de/BLOG/blog/do-the-melbourne-shuffle-david-smerdon-in-der-bundesliga#comment-4704

  5. Da gerade eine Story aus Australien durch die Medienlandschaft geistert, erlaube ich mir, die Journalisten im Allgemeinen und den von mir hochgeschätzten Vereinskameraden Udo Harms im Besonderen ein bisschen zu tadeln.

    Auf der Titelseite der HAZ finden wir heute folgenden Artikel:
    Vergoldeter Ehekrach
    Australier findet nach Streit einen 2,7-Kilo-Klumpen
    Von Udo Harms

    Dieser „Ehekrach“ liest sich im Original so: „Seasoned prospector Mick Brown, 42, was a couple of weeks into giving up smoking and was getting grumpy so his wife told him to leave the house for some fresh air.” (Zitat: The Sydney Morning Herald) Aus diesem beiläufigen Bonmot konstruierten FOCUS, DIE WELT & Co. sensationsheischend einen „Ehestreit“ und die HAZ einen „Ehekrach“. Rühmliche Ausnahme: Die Yahoo-Nachrichten. Dort heißt es nüchtern: „Mick Brown (42) hat ein Goldhändchen: Der Hobby-Schürfer entdeckte bei einem seiner inspizierenden Rundgänge einen 2,7 Kilo schweren Goldklumpen.“

    Was lernen wir daraus? Wenn Journalisten voneinander abschreiben, neigen sie dazu, den Ursprung wie bei der „Stillen Post“ aufzupeppen. Aus der Wahrheit wird dabei oft eine Chimäre. Wenn’s um skurrile Artikel geht, ist das verzeihlich, wenn’s um den Ernst des Lebens geht, nicht.

  6. Das sehe ich jetzt erst. Zu meiner Verteidigung: Ich hatte darauf bestanden, die Geschichte vor Ort zu recherchieren, auch den Reiseantrag schon eingereicht – beides wurde jedoch eiskalt abgelehnt. So kann man doch nicht arbeiten! (Zumal, wenn die Englischkenntnisse schlechter sind als die im Plattdeutschen.)

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