Schachregion Hannover – Das unbekannte Wesen

Die Ausschreibung zum Regions-Dähnepokal hat mich neugierig gemacht. Der Gewinner darf nämlich auf Bezirksebene weiterspielen. Nur, wo sind die Grenzen zwischen der Region und dem Bezirk? Im Netz habe ich darauf keine Antwort gefunden.

Auf der Webseite des Schachbezirks Hannover sind derzeit 39 Vereine aufgelistet. Eine Zuordnung zur Region Hannover oder zu den verbleibenden Landkreisen gibt es nicht. Meine Geographiekenntnisse haben zu folgender Sortierung geführt: Von den 39 Schachvereinen gehören 32 zur Region Hannover, 3 zum Landkreis Schaumburg (SV Bückeburg, SC Stadthagen und SK Rinteln), 3 zum Landkreis Nienburg (SK Stolzenau, Eystruper SK und SV Warmsen) sowie einer zum Landkreis Diepholz (SF Sulingen).

Für die Region Hannover (32 Vereine) und für den Kreis Schaumburg (3 Vereine) gibt es einen eigenen Vorstand unterhalb der Bezirksebene. Die 4 Vereine im Landkreis Nienburg und Diepholz haben offenbar keinen eigenen Vorstand. Das heißt, die höhere Instanz, der Bezirksvorstand, vertritt lediglich 7 Vereine mehr als der Vorstand der Region Hannover. Welch ein Wahnsinn!

Mal abgesehen von der Aufblähung des Funktionärswesens ist meines Erachtens selbst in den Satzungen die Zuordnung der Schachvereine nicht eindeutig ablesbar.

Satzung Schachregion Hannover
§1 Name und Sitz des Vereins
Der Verein führt den Namen „Schachregion Hannover“ und hat seinen Sitz in Lehrte. Nach Eintragung ins Vereinsregister erhält der Name den Zusatz „e.V.“.
§ 2 Zweck des Vereins
Zweck des Vereins ist es, das Schachspiel in der Region Hannover zu betreiben und in seiner Gesamtheit zu fördern und auszubreiten. Durch sportliche Übungen und Jugendpflege soll die sittliche, geistige und körperliche Ertüchtigung seiner Mitglieder gefördert werden.

Dass die Schachvereine, die sich in den politischen Grenzen der Region Hannover befinden, damit ausdrücklich und ausschließlich Mitglied in der Schachregion Hannover sind, steht nirgendwo in der Satzung. Das Schachspiel soll lediglich betrieben, gefördert und ausgebreitet werden.

Anders steht es in der Satzung des Schachbezirks Hannover e.V:
§ 1 Name
(2) Die Grenzen des Bezirks entsprechen grundsätzlich den Grenzen des bis zum 31.12.2004 bestehenden Regierungsbezirks Hannover.
(4) Der Schachbezirk Hannover e.V. ist Rechtsnachfolger des „Schachbezirk 1 Hannover im Niedersächsischen Schachverband e.V.“.

Damit sind die Grenzen abgesteckt, wobei der Bezug auf den Regierungsbezirk Hannover obsolet ist. Denn der Osten Hannovers gehörte damals nicht zum Regierungsbezirk. Vereine wie SC Hämelerwald oder SC Uetze-Hänigsen dürften formal gar nicht zum Bezirk Hannover gehören. – Wer sich im Netz über die Schachregion Hannover sachkundig machen möchte, muss im Bezirk auf Externes(!) klicken.

Meines Erachtens sollten die Strukturen dringend neu geordnet werden. Hierarchien unterhalb der Bezirke sind kontraproduktiv. Wichtiger ist es, die Schachspieler zum Schachspielen zu bewegen. Und daran krankt es. Nur 13 Schachspieler aus 32 Vereinen sind heute Fritz Oberts Aufruf gefolgt, am Regions-Dähnepokal teilzunehmen. Fritz‘ Enthusiasmus tut das offenbar keinen Abbruch, aber mit dem satzungsgemäßen Fördern und Ausbreiten des Schachspiels hat das nichts zu tun.

Von der 1. Runde bei Kargah habe ich euch zwei Fotos mitgebracht. Einziger Teilnehmer unseres Vereins ist Torsten Gans. Möge er zumindest die Bezirksebene erreichen.

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