Lindener Spezial

Das 2. Halbjahr ist angebrochen. Ich spreche von Lindens 900. Geburtstag. Da war doch was? Ja, guckt ihr hier: https://www.schachfreunde-hannover.de/900-jahre-linden/

Die Feierlichkeiten sind noch nicht vorbei. Darauf komme ich am Ende meines Beitrags zurück. Lindens Bezirksvertreter Jörg Schimke hatte in seinem Blog zu einer Blog-Parade aufgerufen. „Wie sieht Linden in 900 Jahren aus?“, war seine Aufgabenstellung. Niemand hat sich getraut. Ich auch nicht. Dabei habe ich es versucht. Nachdem ich Albträume bekam, habe ich das Unterfangen aufgegeben.

Mein letzter Albtraum lief etwa so ab: Nach 900 Jahren glaubte sich die Üstra am Ziel. Der letzte Schwarzfahrer war umzingelt. Er war versehentlich mit seinem Ticket in der Cardzone gelandet. In seiner Not flüchtete der Schwarzfahrer auf den Lindener Berg. Auf die Ergreifung des letzten Übeltäters war eine Fangprämie von 1 Mio. Drachmen (neue deutsche Währung) ausgesetzt. Eine Hundestaffel hatte die Fährte aufgenommen. Der Schwarzfahrer kletterte aufs Dach des Wasserbehälters und wollte seine Spuren durch einen Sprung ins Wasser verwischen, als er das Unheil sah: Wasser gab es nicht, stattdessen eine Chlorbrühe, in der lauter Hühnchen schwammen.

Schweißgebadet wachte ich auf. Nein, lieber nicht in die Zukunft schauen. Früher war alles besser. – Wie es der Zufall wollte, fiel mir ein paar Tage später ein 37 Jahre altes Foto in die Hand, und zwar dieses:

1978 im Raschplatz-Pavillon
1978 im Raschplatz-Pavillon

Im Laufe der Zeit hatte ich mir das Foto vielleicht fünfmal angeschaut. Es hat mich jedes Mal aufs Neue fasziniert, und jedes Mal habe ich mich gefragt, was wohl aus dem Mädchen geworden ist. Ich kannte es nicht. Es stand am Ende des Tisches, als ich 1978 eine Simultanveranstaltung im Raschplatz-Pavillon gab. Dieser Blick! „Forever Young!“ Wehmut übermannt mich. – Heute müsste das Mädchen von damals eine Frau von Anfang vierzig sein. Konnte ich das Mädchen fürs Schachspielen begeistern? Wurde aus ihm eine Frau, die selbst Kinder hat? Ist sie Veganerin und hat die EMMA abonniert? Hat sie Philosophie studiert und fährt jetzt Taxi? Fragen über Fragen. Keine kann ich beantworten.

Dann fiel mir auf dem Foto ein Detail auf, das mir vorher entgangen war. Das „Lindener Spezial“ stand auf den Tischen! Es ist 37 Jahre her, und das Lindener Spezial gibt’s noch immer. Wow! Ein Blick auf mein Schachbrett mit dem Limerick und die heile Welt ist gegenwärtig. Zugegeben, heute wird das Kultgetränk von Globalplayern gebraut. Schaum drüber! Wenn man bedenkt, was in den letzten 37 Jahren von der Bildfläche verschwunden ist: Der Opel-Manta, die Deutsche Mark, der Brockhaus und vieles mehr. Was wäre Linden ohne seine unverfälschten Spezialitäten?

Die gilt es weiterhin zu feiern. Und damit ihr wisst, wo und wie und wann, solltet ihr euch diesen Flyer angucken: http://www.900jahrelinden.de/wp-content/uploads/2014/12/Linden-900-Jahre-deutsch-Teil-2-komp..pdf

**********************************************************

Ergänzung am 12. Juli 2015 (siehe Kommentar)

Sylter Hopfen im Mai 2014 auf meinem Balkon
Sylter Hopfen im Mai 2014 auf meinem Balkon

Ein Bier für Gourmets, Genießer und Individualisten!

Also ideal für Schachspieler.

Näheres erfahrt ihr hier:

http://www.westindien.com/produkte/sylter-hopfen/sylter-hopfen/

**********************************************************

Ergänzung am 18. Juli 2015 (siehe Kommentar)

Freizeitheim Linden: Weltkulturerbe 2018
Freizeitheim Linden: Weltkulturerbe 2018
Freizeitheim Linden: Südwest-Ansicht
Freizeitheim Linden: Südwest-Ansicht

Habt ihr schon gehört? Linden soll Weltkulturerbe werden! Im Ernst.

Guckt ihr hier: http://www.linden-entdecken.de/46622/linden-ist-weltkulturerbe/

Der Bezirksrat Linden-Limmer möge beschließen, dass das FZH Linden im Ensemble mit dem Arbeitermilieu in Linden-Limmer 2018 das Prädikat „Weltkulturerbe“ erhalten soll.

Der Bezirksrat hat beschlossen, und jetzt ist Hannovers Stadtverwaltung dran, die erforderlichen Schritte einzuleiten. Resthannover ist bereits neidisch. Das entnehme ich einem Kommentar von Gunnar Menkens in der heutigen Ausgabe der HAZ. Ganz Hannover soll Weltkulturerbe werden, schließlich hätte Hannover ein neues, altes Rathaus mit dem einzigen Schrägaufzug der Welt und das größte Schützenfest der Welt mit den wenigsten Besuchern der Welt.

Das ficht die Lindener nicht an. Und uns Schachspieler schon gar nicht. Schließlich ist das FZH unser Spiellokal. Für den Fall, dass dies 2018 zum Weltkulturerbe erklärt wird, hat unser Vorstand bereits einen Plan in der Schublade: Die beiden letzten aktiven Schachspieler werden ausgestopft und samt Schachbrett den Touristenströmen als besonders sehenswert zur Show gestellt. Über einen geeigneten Raum im Keller wird noch mit der Heimleitung verhandelt.

30. Juni 2019 – Schützenausmarsch mit Lindener Spezial (im Hintergrund die Marktkirche)