2,5 verloren, aber Oberliga gehalten!

An diesem achten Spieltag hatten wir mal wieder Heimspiel und eine echt gute Besetzung beisammen. Aus den Top-8 fehlte nur unser Edelreservist Reinhard. Kaffee und Kaltgetränke stand bereit. Inken hatte sogar noch belegte Brötchen für unsere Gäste vom SV Hellern angerichtet, die wie gewohnt von IM Carsten Lingnau angeführt wurden. Doch der Reihe nach: Gegen zwölf Uhr war ich mit der Eröffnungsausbeute im Mittel zufrieden: Zwar standen Friedmar gedrückt und und Andreas Herrmann pleite, dafür machten die offenbar besseren Theoriekenntnisse an den Brettern zwei und drei Freude. Zudem hatten Tom und Bernd, beide mit Weiß, Wunschvarianten auf dem Brett. Das passt leider nicht zum Endergebnis von 2,5-5,5. Was geschah also dazwischen?

Andreas remisierte eine recht ereignisarme Partie, wohingegen Friedmar am Spitzenbrett gegen den Profi-IM unterlag, der einige feine Züge zauberte. Die Stellung von Andreas Herrmann verschlechterte sich immer mehr. Zwischenzeitlich fehlten gleich 4 Bauern. Ich selbst spielte eine typische Brett 8 Partie: Es wogte hin und her – und war keinswegs perfektes Schach! Auch im Endspiel mussten beide stets auf der Hut sein – es endete schließlich friedlich mit Remisschluss bei KTBB-KTBB.

(P.S. das Analysezentrum List spricht nach erstem Check übrigens auch hier von einer ereignisarmen Partie in stetiger Remisbreite)

Bernd schwächte mit Sc4 seine Stellung doch zu sehr und geriet mit cleveren Zügen des Gegners schließlich chancenlos unter die Räder. Jürgen Böhm krönte seine Leistung vom Grenke Open (H-Zahl knapp 2300) mit einem Start-Ziel-Sieg gegen eine schottische Hauptvariante. Zwar langzügig erst im Endspiel, aber sehr souverän – Well Done! Dennie konnte im Mittelspiel mit einem Wenigerbauern nur im Trüben fischen. Das sah oft gefährlich aus, brachte aber nichts – und am Ende nur die Null. Thomas hatte mehrere Möglichkeiten fürs Spiel auf ein Tor, endschied sich aber an zwei Stellen falsch. Sein junger Gegner versuchte im Turmendspiel noch einmal alles, aber auch hier Remis.

Schön zu sehen, dass der SV Hellern mit einem gesunden Altersmix und talentierten Jugendlichen unterwegs ist. Wir haben den Klassenerhalt mittlerweile auch theoretisch gesichert, obwohl am letzten Spieltag noch der Tabellendritte Delmenhorst auf uns wartet.

Die Saisonplanung 2017/18 hat also bereits begonnen. Die Karten werden wieder gemischt!

Gut – Besser – Tandem!

Bei allen Jugendturnieren seit den frühen 80ern wird dieser Spezialvariante des Schachs gefrönt: ZWEI spielen gegen ZWEI an ZWEI Brettern – daher Tandem. Dabei ist das keineswegs die Kindergartenvariante unseres geliebten Brettsports, sondern die Königsklasse. Schließlich darf man das Material, das der eigene Spielpartner geschlagen hat, anstelle eines normalen Zuges einsetzen – und damit für dynamische Stellungsveränderungen sorgen.

Nachdem wir auf dem Clubabend zuletzt größere Probleme hatten, die notwendigen 4 Teilnehmer ins FZH zu locken, ist es mir gestern Nachmittag gelungen, gleich acht willige Spezialisten zur inoffiziellen offenen Vereinsmeisterschaft der Schachfreunde zu laden. Spielort war die Krökelbar im Bundesleistungszentrum für Tischfußball. Insofern fand das erste Aufwärmen und Auf-Trab-bringen am Kickertisch statt. Einem weiterem Aufwärmen am Tandembrett folgte das Turnier, bei dem letztlich jeder mit jedem mal ein Team bildete und durchs Rundenturnier musste.

Die Schlusstabelle
1. Felix Gerland 18 aus 21
2. Ulf Stoy 12
2. Uwe Gabriel 12
4. Dirk Beckmann 10
5. Frank Dörrie 9
5. Gerd Branding 9
7. Andreas Hartmann 8
8. Lennart Seidenstücker 6

Herzlichen Glückwunsch an unseren klaren Sieger Felix! Ich muss sagen, dass ich vor allem deutlich beeindruckt war, WIE Felix gewonnen hat: Meist nur mit 2 Minuten eigenem Zeitverbrauch und schönen taktischen Motiven, die letztlich den Zusammenbruch erzwangen. Alle Achtung!!!

Am wichtigsten jedoch: ALLE hatten Spaß, Spaß und nochmals Spaß dabei! Erst nach Mitternacht löste sich die Truppe auf. Eine Wiederholung ist noch nicht terminiert, aber fest verabredet!

Der/die/das Blitz war da!

Was machen die Schächer an diesem heutigen verkürzten, aber sehr frühsommerlichen Sonntag???
Aber klar doch: Sie rotten sich zu viert zusammen und spielen mit bei der Bezirks-Blitz-Mannschaftsmeisterschaft!!!

Immerhin 13 Teams aller Spielstärkeklassen fandensich heute bei Kargah in Linden ein.
Viele weiße Flecken sind auf der Verein-Landkarte geblieben. Selbst die Landesliga war nicht komplett vertreten.
Auch immer wieder erstaunlich, dass Großvereine mit 70 Mitgliedern nur gerade einen Vierer stellen können.

Gefreut hat mich die große Zahl junger und jugendlicher Spieler unter den Teilnehmern. Recht so, nur durch Spielen werdet Ihr besser.
Nur eine Dame unter rund 50 Männern – wenig, aber leider eben doch Normalität.

Das Turnier wurde gewohnt souverän von Michael Gründer und Fritze Obert geleitet, letzterer durchaus mit einer Stimme für Baustellen ausgestattet – notwendigerweise 🙂
Alle Begegnungen an der Spitze waren eng umkämpft, egal wie souverän das Endergebnis nach 624 Partien auch aussehen mag.

Hannoverscher Meister wurde der HSK/Lister Turm, letztlich verlustpunktfrei. Herzlichen Glückwunsch.
Zweiter wurde Rinteln (zwei saustarke Spitzenbretter wurden oft genug von hinten ergänzt).
Dritter wurde eine russische Vertretung von Hannover 96, angeführt vom gut aufgelegten Bezirks-Einzelmeister.
Soweit die Qualifikationsplätze.

Wo bleiben die Schachfreunde?
Unsere erste Vertretung spielte auf Platz 4 ein gutes Turnier, verfehlte aber knapp und in den Spitzenkämpfen nur nuanciert schlechter die Qualifikation für die Landesebene.
Vorn spielten Andreas und Andreas mit 15 bzw. 15,5 Punkten (aus 24), hinten ergänzt um einen glänzenden Tom (21) und Altmeister Gerd mit soliden 16,5 Punkten.

Unser zweites Team startete mit 2-6 Punkten. Der Ofen Richtung Qualifikation war da schon aus – „Träume sind halt Schäume!“
Die solide Leistung von Jörg (16,5) und Uwe (15,5) am oberen Paarkreuz wurde von Torsten und Willi mit je knapp 50% nicht ganz mitgegangen.
Mir selbst gelangen einige sehr gute Ergebnisse (@Lukas, @Sebastian) – drei Zeitverluste verhinderten einen noch stärkeren Score.

Mir hat es großen Spaß gemacht!!!
Dir auch? Dann merke Dir den Gründonnerstag um 18 Uhr beim SK Ricklingen vor. Dieter Berlin freut sich auf viele Mitspieler!!!

Schlusstabelle siehe http://www.schachbezirk-hannover.de/
Fotos/Impressionen werden vom Vorstand nachgereicht

Ein schöner Tag zum Blitzen!

Liebe Gemeinde, gestern gab es die Bezirkspremiere unseres Ex-Vorsitzenden Michael Gründer als Turnierleiter. Es begann mit einem Eklat (notorischer Zu-Spät-Kommer bricht beinahe in Tränen aus). Es endete mit einer Siegerehrung vor nur noch der Hälfte aller Teilnehmer (Unsitte, warum ehren die anderen die Turniersieger nicht?). Dazwischen lagen für alle Anwesenden 21 spannende Partien, in denen faires Blitzschach und rauchende Köpfe produziert wurden. Vor den Räumlichkeiten von Kargah konnte man zudem Sonne und Sauerstoff tanken :-D.

Dass hinterher nicht auch noch Pils und Pizza dran glauben mussten, lag in erster Linie an der schlappen Teilnahme aus unseren Reihen: Nur Andreas Liebau (Setznummer 4) und meine Wenigkeit (Setznummer 10) haben den Sprung vom heimischen Sofa gewagt. *schadeschade!*

Das Turnier war in voller Breite besetzt – Anfänger mit DWZ 900, Hobbyspieler um DWZ 1500, zahlreiche 2000er und in der Spitze die nahezu unschlagbaren Blitzcracks mit DWZ 2300 (im Blitzen vielleicht sogar 150 Punkte schwerer). So war am Ende auch der Einlauf: Izi ist neuer Bezirksmeister, vor Felix (spannende direkte Partie in der vorletzen Runde gegen den Dritten) und Torben. Recht früh mit zwei Nullen belastet war unser Andreas, der aber ein Turnier wie am Schnürchen spielte und sich hinter ihm nur gegen mich einen halben Ausrutscher leistete (hochdramatische Zeitnothackerei). Herzlichen Glückwunsch zur direkten Qualifikation für die Landesebene. Auf die können Winfried Finke und ich auf den Plätzen dahinter nur bei Absagen hoffen.

Wie lief mein Turnier? In Runde 4 zog ich gegen die Dame im Felde nicht nur meine Dame zu schlecht. Die sympathische Katharina nutzte dies freundlich lächelnd aus. Das Aus für meine Quali? Nein, noch nicht, denn mir gelang es ganz gut, die Ranglistenvorderen zu malträtieren. Vier Jugendliche aus zwei Vereinen nutzten das Turnier zum praxis sammeln. Während die beiden Jungs von 96 eher gar nicht erst in die Partien hineinkamen, musste ich gegen die Ricklinger einmal ein Hauptvariantenduell überleben (taktischer Gewinn) und einmal kleine Vorteile in die Zeitüberschreitung bringen. Eine saubere Bilanz, obwohl ich ahne, dass ich aktuell für spätere Zeiten vorlegen muss. In der Schlussrunde setzte mich übertriebener Ehrgeiz in Remisstellung matt. Platz 6 war schon gut, mehr als Platz 5 war objektiv nicht drin. Mir hat es jedenfalls viel Spaß gemacht. Hannover hat gute Blitzer zu bieten. Ich komme wieder!

Vorschau: BBMM in 14 Tagen an gleicher Stelle.

Weihnachten und Blitzen

DU hast mal wieder Lust auf ein beschauliches und gemütliches BLITZturnier?
DU willst gegen Hannovers Blitzcracks, ehemalige und aktuelle Vereinschampions spielen?
DU magst Weichnachtskekse?

Dann sei dabei:
Weihnachtsblitzturnier am nächsten Freitag, 16.12.2016
Freizeitheim Hannover-Linden
Bitte sei pünktlich – Meldeschluss ist 19:30 Uhr!

DU bist noch kein Vereinsmitglied??? Egal, probier Dein Glück bei uns!!!

Glück in der Liebe !!! – 1,5-6,5 in Göttingen

Nach Analyse von vier Partien muss der Käpt´n zur Kenntnis nehmen, dass unser Team bei so viel Pech in den Stellungen ordentliches Liebesglück haben muss. Bei unserem frisch gebackenen Familienvater wäre das keine Überraschung – für den Rest der Mannschaft freut es mich, lässt aber Böses für den Saisonverlauf befürchten 😉

Schon auf der Hinfahrt wurde schnell klar – an diesem Tag macht Göttingen keine Gefangenen. Da brennen sogar Autowracks lichterloh am Straßenrand (Abfahrt Göttingen Nord). Da wird sogar Glatteis gebildet, um den Flachländern aus Hannover die Anreise zu verhageln (Göttingen überall). Mein Start in den Tag passte ebenfalls dazu: Anruf eines Mitspielers „mitten in der Nacht“ um 07:30 Uhr – Thema: Absage, da akut krank geworden. Woher soll ich bloß zu dieser Stunde adäquaten Ersatz für ein Auswärtsspiel herbeischaffen? Also: Flugs zu siebt gespielt!

Letztlich haben aber all diese Punkte nicht zur Niederlage geführt! Wir trafen auf einen hochmotivierten Gegner in Bestbesetzung, der sogar seinen Topscorer an die zweite Mannschaft ausgeliehen hatte. Es entwickelte sich eine muntere Begegnung. In später Eröffnungsphase versuchte mein Gegner Stefan Markgraf eine allzu flotte Verschärfung, die einen Mehrbauern bei zerstörter Bauernstruktur ergab. Langsam gequält wäre mein Überleben nicht so easy gewesen. Die Kneipenanalyse erbrachte sogar größere Vorteile für mich im möglichen Turmendspiel – ist noch zu prüfen. In früher Eröffnungsphase versuchte der Gegner von Andreas ein kompromissfreies Überrollen eines Sizilianers mit g4, 0-0-0, h4, h5,… Das Ende war Remis durch Dauerschach – jeder hätte an einer Stelle gewinnen können – so die Protagonisten gestern. Zu diesem Zeitpunkt spielte Tom noch eine Hauptvariante der Eröffnung (Stellung komplex), Bernd war soeben aus der Heimanalyse raus, Gerd spielte gewiss ebenfalls noch Theorie. Martin und Jörg als Schiebespezialisten arbeiteten an der Verwirklichung von weißen += Stellungen. Die Welt war also knapp ok (Score = minus 1).

Was dann bis zur ersten Zeitkontrolle folgte, ließ uns Erschaudern: Martin und Jörg verbesserten ihre Stellungen im Gleichschritt zu +-, griffen aber in Zeitnot beide fehl – was die Göttinger mit trockenen Siegen quittierten. Gerd bekam zu wenig Gegenspiel und krankte letztlich an passiv platzierten Figuren. (Der Score zeigte minus 4). Bernd überließ seinem Gegner nur ein wenig zu viel Aktivität und Raum. Der Abtausch ins Turmendspiel rettete hier wenigstens noch einen halben Punkt. Tom löste in der Eröffnung alle Probleme – kam aber durch eine Überlastung zu einem Minusbauern, den sein Gegner trotz kreativer Gegenwehr mit einem zweiten Bauern und letztlich Umwandlungsideen garnieren konnte. Gegen 17:00 Uhr durfte ich nach sechs Stunden Spielzeit die Scorecard bei minus 5 unterschreiben. UFF!

Mein Kompliment geht an die gastfreundlichen und netten Göttinger – ihr habt uns die Zähne gezeigt und bei jeder Möglichkeit auch einen von uns gezogen!

Knapp zwei Stunden auf dem Fahrersitz des Mannschaftsbusses und weitere zwei Stunden Analyse später (Lister Treibhaus statt Lindener Debakel) kam ich gegen 21 Uhr nach Hause, um mich zum Abschluss noch meinen sozialen Pflichten als Käpt´n zu widmen. Was war eigentlich aus meinem kranken Mitspieler geworden? Das ärztliche Bulletin gehört hier nicht hin – ich wünsche einfach GUTE BESSERUNG!

Die Liga geht nach drei Runden in die Weihnachtspause. Wer von Euch hätte gedacht, dass wir Aufsteiger dies mit ausgeglichenem Score tun? Am 15. Januar können wir erneut unsere lindener Heimstärke unter Beweis stellen. Ich freue mich darauf!

**********************************************************

Da Gerhard ein paar Stunden früher zuhause war, macht er hier mal weiter. Die Zahlen sprechen für sich. Im letzten Moment wurde ein Schachfreund krank, sodass wir nur zu siebt antraten. Aus den sieben Partien holten wir lediglich drei schlappe Remis. Es war nicht unser Tag. Schon auf der Anreise wurden wir Zeuge eines Horrorszenarios. Auf dem Zubringer zur A7 (Göttingen Nord) brannte ein Auto lichterloh. Die Straße war gesperrt. Wir mussten zurück auf die Autobahn und die nächste Abfahrt nehmen.

Ich habe mal recherchiert. Sechs Autos waren in den Unfall verwickelt. Zum Glück gab es nur eine leichtverletzte Person. Auslöser war offenbar fehlendes Motoröl. Ein Fahrer sah, dass seine Ölwarnlampe brannte und hielt rechts am Standstreifen an. Gleichwohl ging der Motor sofort in Flammen auf. Eine schwarze Rauchwolke führte zu starker Sichtbehinderung, wodurch fünf Autofahrer irritiert und in Auffahrunfälle verwickelt wurden. Und die Moral von der Geschicht‘: Achtet rechtzeitig darauf, dass ihr immer eine Handbreit Öl unter der Nockenwelle habt.

Derart gewarnt möchte ich kein Öl ins Feuer gießen und beschränke mich auf ein bisschen Selbstkritik. Bis zum 18. Zug war in meiner Partie alles mehr oder weniger Theorie (Sizilianisch B33). Mein Gegner machte alles richtig; ich machte alles richtig. Nach dem 25. Zug Sa3-Sc2 von Weiß hatten wir folgende Stellung auf dem Brett:

Lutz Lukas Petzold (SC Tempo Göttingen) Elo 2243 – Gerhard Streich (SF Hannover) Elo 2116

petzold-streich-25_zug25. … Kh8! Den Zug hätte auch mein Computer gemacht.
26. Sb4 Db6
27. Dh5 Le7 (27… h6 28.Lxf7?? Le8 oder Le6 und Schwarz gewinnt)
28. De2 f5
29. exf5 Txf5
30. Le4 …

petzold-streich-30_zug
30. … Tg5? [30…Tf7! 31.Sd5 Dc5 32.Sxe7 Txe7 33.Df3 Kg8 34.Ld5+ Kh8=] Nach dem schwachen Textzug kippt die Partie von etwa ausgeglichen in +0,90 für Weiß. Dabei hatte ich lange über den Zug nachgedacht. Ich wollte der Dame das Feld h5 nehmen und ggf. mit Lh3 drohen. Verloren war die Partie damit noch nicht. Der entscheidende Fehler kam im 38. Zug.
31. Sd5 Dd8
32. Te1 Lf8
33. Taa1 De8
34. Tad1 Dh5?!
35. Dxh5 Txh5
36. Td2 Le6
37. Ta1 Th4
38. f3 Lxd5?
[38…Ld7 39.g3 Th6 40.Sb4 Tc8 41.Lc2] Mit der Aufgabe meines weißfeldrigen Läufers ist mein a-Bauer geliefert. Mangels Gegenspiel ist mein Schicksal damit besiegelt.
39. Lxd5 Tf4
40. g3 Tf6
41. Txa4
Zehn Züge später gab ich auf.

Eine Niederlage ist eine Niederlage. Aber es gibt solche und solche. Da ich schon bessere Zeiten erlebt habe, kann ich damit leben. Ob ich noch einmal die Kraft aufbringe, die Ursache zu beseitigen, halte ich für fraglich. Spielpraxis wäre ein probates Mittel. Aber darauf habe ich derzeit keinen Bock.

Außer Spesen nichts gewesen – 1:7 gegen Laatzen

Nach dem furiosen Auftritt beim Lister Turm hatten wir es heute mit einem weiteren ehemaligen Landesligisten zu tun. Der SV Laatzen gab seine aktuellen Visitenkarten bei uns ab. Dank Willi´s Nichterscheinen lagen wirnach einer Stunde 0:1 zurück. Es gab zu diesem Zeitpunkt bei Olaf einen Mehrbauern (Eröffnungstrick), aber auch schon mehrere Schieflagen wie bei mir. In einer scheinbar harmlosen Abtauschvariante verwechselte ich die Züge und lag mit einem Turm gegen zwei Leichtfiguren unterlegen hinten. Auch wenn ich es noch bis zum 50. Zug „schaffte“. Olaf verließ in der Folge das Glück – das Ende war eine gefangene Figur. Unser Mitglied Dietmar (spielt bei Laatzen) gewann gegen Bernd Schmuckalls „verrückte“ lange Rochade zusehends positionelle Vorteile und letztlich Haus und Hof. Jürgen Reschke hatte einen ambitionierten Angriff gespielt, wurde aber zweimal ausgekontert: Ein Bauernverlust auf b2 war nicht schön, der 40.Zug von Oli Fabregas dann das taktische Aus.

0:5, und der Rest war Endspiel: Dass Turmendspiele nicht immer Remis sind zeigten Torsten und Günter, Torsten konnte seins nicht halten, dafür Günter gewinnen, der einen Freibauern mit dem König unterstützte und den heutigen Ehrentreffer markierte! Uli geriet mittels Zugzwang in ein Springerendspiel mit Minusbauer, so dass er als Kapitän würdevoll als Letzter von Bord ging, aber eben auch ohne Punkt. Laatzen ist damit verdient Tabellenführer. Wir sind hinten dran. In Runde 3 winkt ein Kellerduell.

Die Spesen habe ich übrigens als Kapitän der Oberligamannschaft bezahlt, den ich nach Ende meiner Partie auch noch mimen durfte.

Was mir sonst noch auffiel:
Handies – recht viele wurden erst nach Ansage ausgeschaltet. Das hätte ein teurer Sonntag werden können.
Spielmodus – gewöhnt Euch dran, das Inkrement hat auch Vorteile.
Digitaluhren – jeder, der unsere Digis nicht bedienen kann, ist herzlich eingeladen, dies mal in Ruhe an einem Freitagsabend zu üben. Es kann nicht sein, dass weder der Ein-/Ausschalter noch Start/Pause bekannt sind. Und nochmal: Mit der Wippe kannst Du gar nichts anhalten! Die Bedenkzeit ist gleichartig von der Bundesliga bis hinab in die OMM!!!
Reporter – Dank Starfotograf Gerd folgen noch schöne Fotos 😀

Das erste Mal tut immer weh!

Heute durfte ich erstmals an einer LandesblitzEINZELmeisterschaft teilnehmen, Qualifikation vor einem Jahr sei Dank!
Dass ich heuer die Farben der Schachfreunde nicht glorreich vertreten habe, darf keineswegs meiner Erkältung zugeschrieben werden.
Nach einem Freilos in Runde 1 fand ich trotz Auftaktsieg nie gut ins Turnier. Mal spielte ich zu langsam, mal schlicht zu oberflächlich.
Auf dem Niveau macht ein Mehrbäuerchen dann gern auch den ganzen Punkt!

Da ich dann auch noch 2-Punkte-Spiele gegen die direkte Konkurrenz vergeigt habe, blieb für mich nur die rote Schlusslaterne übrig.
Ans andere Ende der Tabelle geschaut erblicke ich drei Hannoveraner: Tobias Vöge, Torben Schulze und als neuen Landesmeister Dennes Abel. Hannover hat die Meisterschaft dominiert, Herzlichen Glückwunsch!!!

Dennes griff gegen mich in den Zügen 9 und 12 fehl, was ihn letztlich kompensationslos eine Figur kostete. Der Rechner zeigt noch laaaaaange +3 – das Ergebnis lautet 0-1 aus meiner Sicht. Dies darf als repräsentativ für meinen gebrauchten Tag angesehen werden.

Erwähnung verdient noch das erfolgreiche Hamelner Trio, von dem sich Igor Belov für die norddeutsche Blitzmeisterschaft qualifiziert hat. Die drei konnte ich immerhin auf der Heimfahrt abhängen 😀
allerdings nur mit Hilfe eines Boxenstopps…

Jörg: Hier die Tabelle nach Rangliste:

lbem2016

6 Vereine sollt ihr sein!

Alte Traditionen sind keineswegs nur zum Nachtrauern da! Das haben wir am letzten Freitag bewiesen. Aus dem alten 4-Vereine-Blitz mit 6er-Teams wurde kurzerhand ein 6-Vereine-Blitz mit 4er Teams. Damit konnten die Aufstellungsprobleme der Vergangenheit erfolgreich umschifft werden. Zudem hatten wir zwei Runden mehr Zeit, unser Können auf die Probe zu stellen. Als „neue“ Teilnehmer haben uns Ricklingen und Barsinghausen verstärkt.

Ich hatte neulich nach der Bekanntgabe der neuen Spieler das Kräfteverhältnis in unserer Stadt auf dem Kieker. Im 4er-Blitz heißt das Lister Turm knapp vor Ricklingen deutlich vor uns! Der Triumph des Lister Turm wurde erst in der allerletzten Partie des Abends zum 8,5:7,5 im direkten Vergleich entschieden. Auch in der unteren Tabellenhälfte belegte der Neuling den mittleren Platz hinter Lehrte und vor den Tigern aus Langenhagen.
Die großen sieben Top-Scorer des Abends:
19,0 Ilja Schneider (aus 20)
18,5 Torben Schulze
18,0 Anthony Petkidis
16,0 Alexander Ivanov
15,5 Lukas Hoffmann
15,0 Martin Hörstmann
14,0 Dennes Abel (aus 16 – hochgerechnet gewiss 18,0/20)

In den Kreis dieser Gladiatoren gehörte auch Tom, der mit 12,0 Punkten saustark agierte und den großen Sieben zwei Siege abnahm. Martin (9,5), Uwe (8,5) und Bernd (6,5) landen eher selten unter 50%. Abzüglich der für uns sieben unschlagbaren Gegner relativiert sich der Score aber schon ins Positive. Bei unseren 29 Niederlagen gegen die Big-7 waren auf dem Brett weitere Chancen drin, die dann aber in Zeitverlust endeten. Ich selbst habe beispielsweise ein äußerst flaches Turmendspiel mit 2-2 Bauern auf einem Flügel und einen Verlust mit 0 gegen 2 Sekunden zu bieten. Gnadenfreies Gezocke mit eigentlich ganz netten Menschen trifft den Charakter der Veranstaltung wohl ganz gut. Nix war da mit Gentleman-Schach.

Dem einsetzenden Regen zum Trotz haben wir noch bis Mitternacht im Biergarten ausgehalten. Die Getränke wurden ja stets wieder gefüllt 😀

Vielen Dank an Lukas und den Lister Turm für Initiative, Gastfreundschaft und die kulinarischen Sachpreise! Ich denke, dass wir uns in weniger als 12 Monaten zwecks Wiederholung treffen!