75 Jahre Rainer Zieseniß – Herzlichen Glückwunsch!!!

Für die Blog-Laudatio konnten wir keinen Geringeren als den Ex-Präsidenten Udo Harms gewinnen:

Urgestein ist ein alter Begriff der Geologie. Im 18. und 19. Jahrhundert nahm man an, solche Gesteine seien durch einen Vorgang zu Beginn der Entstehung der Erde entstanden. Nicht ganz so alt ist Rainer Zieseniß – aber immerhin 75 Jahre hat er mit dem heutigen Tage auch auf dem Buckel. Und das ist mal sicher: Er ist bei den Schachfreunden fast schon seit der Entstehung des Vereins. Damals hießen die Schachfreunde auch schon Schachfreunde, residierten aber noch – auch namentlich – in Badenstedt. Rainer hat mir vor Jahren mal Andenken aus dieser Zeit gezeigt, etwa einen Wimpel des Vereins – schade eigentlich, dass man sowas heute nicht mehr hat. Rainer ist vermutlich ein wandelndes Archiv der Schachfreunde: Er ist seit 55 Jahren Mitglied. Kann es sein, dass wir vergessen haben, Dich zum 50. angemessen zu ehren? Falls ja, bitte ich dafür um Entschuldigung!

Deine gute Laune dürfte selbst das nur kurz getrübt haben, schätze ich. Denn das ist mal sicher: Es gibt kaum einen Schachfreund, der im Verein so konstant einen gutgelaunten Eindruck macht, immer für einen Scherz zu haben – und natürlich jederzeit gerne bereit, eine nette Partie zu spielen. Jeder Verein braucht Mitglieder wie Rainer, die (fast) immer bereit sind, sich für den Verein zu engagieren, nicht nur in der Mannschaft zu spielen. Deshalb an dieser Stelle: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Und noch viele Jahre im Verein! Auf dass Du die Bezeichnung Urgestein jedes Jahr noch ein wenig mehr verdienen mögest, als jetzt schon. Und versprochen: Zur 75-jährigen Mitgliedschaft gibt es eine große Ehrung!

************************************************************************************

Rainer Zieseniß anno 2.000
Rainer Zieseniß anno 2.000

12.01.2015 Nachtrag siehe Kommentar

Viel Spaß beim Landesblitzen

Im März qualifiziert, jetzt endlich gespielt – heute wurde die niedersächsische Landes Blitz Mannschaftsmeisterschaft (LBMM) augetragen. Der Gastgeber Hannover 96 hatte eigens die VIP-Räume reserviert bekommen – im Prinzip eine geniale Idee, jedoch mit kleinen Wermutstropfen…

Unten wäre es schöner und größer gewesen, eher lieblos gestellte Tische, ein Catering aus kalter Cola und – nachmittäglich dann abgestandenem – Kaffee, kein Essen. Letzteres für unser Team kein Problem – für weitgereiste Mannschaften bei längerer Turnierdauer schon 😉
Apropos längere Turnierdauer. Mit reichlich Verspätung des Turnierleiters wurde gestartet, eine Pause gab es aufgrund fehlender Batterien, zwischendurch immer wieder undurchschaubare „Ehrenrunden“. So dauerten zB auch die letzten 5 Runden nicht 5*20=100, sondern 145 Minuten – mysteriös.

Aber na klar wurde auch Schach gespielt, und zwar besonders gut von Arthur, der mit 10 aus 14 Top-Scorer der Mannschaft wurde, dann aber dem Drang nach dem heimischen Mittagessen unterlag – schade eigentlich! Auch Tom schlug sich am oberen Paarkreuz mit 12 aus 26 supergut, während Andreas, Bernd und Uwe hie und da Punkte liegenließen, oft auf Zeit, dennoch auf LBMM-Niveau passabel mitspielten.

Lediglich drei Wettkämpfe wurden hoch verloren, alle anderen Begegnungen verliefen knapp. So hatte Uwe gegen den späteren Landesmeister vom Gastgeber 96 den Mannschaftssieg auf dem Brett, zog aber den Springer aus der Königsfesselung. Sein Gegner blickte verzweifelt, was er denn noch ziehen solle – bis er die Reklamation sah – leider (grrrr!).

Alles in allem hatten wir aber einen Sonntag lang unseren Team-Spaß am Brett. Und das ist viel wichtiger!!!

Dusel oder Klasse? – SFH1 katapultiert sich auf Rang 2

Um 10 Uhr konnten wir heuer ein erstes Doppelheimspiel mit unserer zweiten Mannschaft begehen. Wer gern kiebitzt, kommt da voll auf seine Kosten, und dem Vereinszusammenhalt soll es ja auch zugute kommen.

Unser Gegner waren die Berenbosteler, die trotz nomineller Verstärkungen mit roter Laterne angereist kamen und diese – soviel sei vorweggenommen – auch behielten. Der Weg dahin war freilich nicht einfach und bestärkt uns im Motto der diesjährigen Landesliga: Jeder kann jeden schlagen – alles ist knapp!!!

Chronologisch gesehen begann die Spitzenpartie als letzte, war aber zuerst und friedlich beendet. Am dritten Brett agierten beide mit dem nötigen Respekt, wehrten die jeweiligen Drohungen ab und öffneten die Stellung nicht – auch ein Remis. Nach drei Stunden trennte sich auch Bernd mit diesem Ergebnis – eine interessante Partie fand dieses leider trockene Ende.

1,5-1,5

An den übrigen Brettern tobte es aber: Ich selbst hatte einen Wanderkönig bis nach d5 manövrieren dürfen, konnte zwar ein schnelles Matt, aber die Niederlage nach 42 Zügen nicht verhinden. Gerd gewann seine Partie im Showdown, ein sehr glücklicher Punktgewinn. Dieter ackerte um die kleinen Vorteile, die sich kurz vor der Zeitkontrolle zum Sieg verdichteten.

3,5:2,5

Dennie hatte schön gespielt, dann in ein Endspiel Turm gegen Springer plus Läufer abgewickelt, das aber noch Remis sein sollte – wenn man genug Vorsicht walten lässt. Hier ist uns was verloren gegangen. Übrig blieb Freddy an Brett 8, der eine faktische Mehrfigur hatte (Lh8 ohne Zugmöglichkeit). In der Phase des Abtauschs unterlief ihm dann ein Fehler, der ein Gegenopfer ermöglichte – der Berenbosteler übersah diese seine einzige Einschussmöglichkeit und wurde schließlich sauber ausgespielt.

4,5:3,5

Fazit: Ein guter Schritt in Richtung Klassenerhalt (Understatement) und fast ein CL- (sprich: Aufstiegs-)platz. So überwintert es sich gut 🙂

Einfallsloser Kommerz oder kluges Marketing (Salamitaktik)?

Seit Mitte der 80er ist das Zusammenspiel von Schach und Computern revolutioniert. ChessBase sei Dank gibt es Möglichkeiten, Partien nachzuspielen, sich auf des Gegners Spiel vorzubereiten und aus den Ideen der kleinen und großen Meister zu schöpfen. Die Referenzdatenbank MegaBase umfasst gut 6 Mio. Partien – jährlich kommen etwa 300.000 dazu. Weiterhin gibt es eine Datenbank für Fernpartien (ab sinnhafter Computerunterstützung Ende der 90er Jahre ein hochwertiger Quell allerfeinsten Schachs) mit etwa 1,5 Mio. Partien. Dazu kommt mindestens ein Schachmotor (früher: Computerprogramm, heute Engine genannt), der das Geschehen auf dem Brett kritisch hinterfragt und seinen Senf in Form von Varianten und Bewertungen eingibt. Zum Glück wird man noch nicht ausgelacht! Denn die Dinger sind saustark (ELO, Wettkampf) und schwach (Analyse in untaktischen Stellungen) zugleich.

Ich glaube, in letzterem Punkt besteht das große Problem der Firma ChessBase. Die Schachprogramme werden auch separat mit eigener Oberfläche verkauft. „Einfache“ Datenbankfunktionen gibt es dort auch, für 95% der Spieler übrigens durchaus hinreichende. Was also muss ein spezielles Datenbankprogramm bieten? Aus meiner Sicht ganz einfach: Mehrwerte und alle(!) Möglichkeiten, scharf und unscharf Daten auszuwerten oder komfortabel zu bearbeiten (besonders Doubletten sind seit 30 Jahren ein Dauerthema). Diesen Spagat bekommt das Produkt ChessBase mit den Updates dieses Jahrtausends nur halbherzig hin.

En Detail sprechen wir über das Update auf ChessBase 13. Während in den vergangenen großen Updates Großes versprochen wurde, ist man heuer eher bedeckt. Ich gehe anbei auf ALLE Punkte ein, die als „neu“ versprochen werden.

1) ChessBase Cloud
Funktion: Man kann seine Datenbanken, Repertoires, Trainings, Bäume, etc. in eine Cloud stecken.
Mein Kommentar: Na toll, Leute, die das brauchen und keine USB-Sticks mögen, arbeiten bereits mit Dropboxen, weltweit und zumeist ohne Kosten. ChessBase schweigt sich übrigens wie fast alle anderen Anbieter über die Art der verwendeten Cloud und auch die Themen Datenschutz und Verschlüsselung aus. Die Größe scheint ebenso kein Problem zu sein – ich bin gespannt, wann die ersten Freaks dort geklaute Spielfilme ablegen (ggf in eine Schachpartie eingebettet :-D). Ein weiterer Knackpunkt scheint mir zu sein, dass auch die Nutzung im Turniersaal bequemer wird – macht ChessBase sich hier zum Komplizen für Cheater? Hoffentlich nicht.

Ach ja – irgendwie scheint man einen „ChessBase Account“ zu brauchen. Ob zusätzlich zum Programm oder nur als passiver Nutzer, wenn man kein Programm besitzt, bleibt offen (gemeint ist ein playchess-Account, der mit 32,99 Euro jährlich zu Buche schlägt)

2) Analyseaufträge
Funktion: Man gibt vor, welche Stellungen von welchen Engines in welcher Tiefe abgearbeitet werden, nacheinander, sozusagen im Batchbetrieb.
Mein Kommentar: Wow, das ist besonders für Fernschacher interessant. Man geht schlafen oder zur Arbeit, betrachtet am Ende mal die Ergebnisse. Man kann beliebige Stellungen raussuchen – manchmal ist ja eine Zugfolge erzwungen oder der eigene Zug klar vorgegeben. Sollte hier das Ausschließen von Zügen auch noch steuerbar sein – ein glattes Yeah! von mir.

3) Verbesserte Repertoirefunktion
Funktion: Die Repertoirefunktion bleibt erhalten, trennt aber zwischen Weiß- und Schwarzrepertoire.
Mein Kommentar: Jeder Nutzer konnte dies bislang über zwei getrennte Repertoire-Datenbanken erledigen. Nun verwaltet das Programm zwei Repertoires auf ein Mal. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Die Funktion wird sowieso kaum genutzt, da sie sehr unhandlich funktioniert und die menschlichen Bedürfnisse bzgl. eines Repertoires dürftig abbildet. Nicht umsonst gibt es unabhängige Produkte wie den Chess Position Trainer, die sich des Repertoire-Trainings annehmen.

Ich will aber nicht nur meckern, sondern auch verraten, was ich gern hätte.
a) Leichter Aufbau eines Repertoires (etwa in Form des ECO Stils)
b) Mein Repertoire bietet 1-n Möglichkeiten der Fortsetzung (zB aggressiv/passiv/Remis, Gegen bessere/schwächere Spieler), die ich klassifizieren kann
c) Meine Gegner können quasi ALLES spielen. Hier könnte man beim Aufbau in der Referenzdatenbank und/oder bei der Engine spicken und die nicht-schwachen Züge hinzugeben, in ersterem Falle sogar mit einer Häufigkeit
d) Ich kann mein Repertoire trainieren/abfragen – per Partien oder stellungsweises
e) Ich kann Trainingspartien gegen Engines spielen, die über das Repertoire hinausgehen
f) Ich kann Partiebestände durchforsten und erstens neue Ideen finden (Neue(!) Verbesserungen für mich! oder alternative Züge des Gegners) oder meine Partien bzgl. meines Repertoires prüfen lassen (gleiche Zwecke!) – Übernahme ins Repertoire bitte interaktiv unterstützen
g) Ich kann kritische Pfade aufzeigen lassen und werde so beim Feinschleifen unterstützt
h) Ich kann „Arbeitsmarkierungen“ (z.B. Todo: Auftrag) im Repertoire setzen und später gezielt daran arbeiten
i) Zuguterletzt sollte man hier neben einem BAUM-Konzept auch mit einem POSITIONS-Konzept arbeiten. Zugumstellungen…

4) Ergonomische Bedienung
Funktionen: Erleichterte Analyse und Kommentierung durch neue Schalterleiste unterhalb der Notation, effizientere Eingabe von Varianten während der Analyse, neue Varianten werden ohne Abfrage übernommen, Schließen von Brettern bei Liveübertragungen mit einem Klick u.v.m.
Mein Kommentar: Jeder möge selbst urteile, ob dies in ein Major Update gehört oder in die Feinwartung einer Programmversion. Mich selbst stört übrigens beim Massen-Erfassen von Partien, dass ich mich zum Großteil mit dem Header beschäftige. Das ist m.E. insbesondere bei Mannschaftskämpfen oder bei Turnieren unnötig, gibt es doch quasi immer eine elektronische Tabelle.

Der oben aufgeführte Spaß soll mindestens 99 Euro kosten (als Update von der direkten Vorgängerversion). Die Nutzung von Let´s check und der Cloud sind bis Ende 2016 limitiert. Inwieweit man einen playchess-Account zusätzlich benötigt, wissen wir nicht. Bill Gates musste für eine ähnliche Funktionsverbundlung schon mal einen 9-stelligen Betrag überweisen…

Wer gar kein ChessBase hat, den sollte mein Artikel übrigens keineswegs abschrecken, dieses Marktstandardprodukt zu erwerben. Ohne mag nämlich auch ich nicht sein :-). Zu Deutsch: Kaufempfehlung!

Randnotiz: Ich hatte mir im Spätsommer das vielgelobte Buch „ChessBase Complete“ von Edwards zugelegt. Die Begeisterung kann ich nur für solche Leute nachvollziehen, die sich gar nicht in ChessBase auskennen. Einem langjährigen Nutzer gibt das Buch zu wenig und kratzt lediglich an der Oberfläche. Der Kommentar im Vorwort „ChessBase hat versprochen, alle hier beschriebenen Funktionen in der neuen Version 13 zu lassen wie sie sind“ prophezeite mir den obigen Tenor meines Artikels bereits. Ich finde das schade, denn genug Ideen für funktionale Erweiterungen gäbe es!

Rauschende Siegesparty nach glücklichem Heimsieg – 4,5:3,5 gegen Laatzen

Heimsieg….hmmm, da im angestammten Lindener Freizeitheim ein Basar stattfand, durften wir uns für den 2. Spieltag eine neue Bleibe suchen: Das Freizeitheim Vahrenwald musste herhalten. Für einige von uns besser erreichbar, knuffig bei Sonneneinstrahlung, direkt an der Vahrenwalder Autobahn gelegen, daher 15-fach verglast und parallel Gastgeber eines Workshops für Regenherbeitrommeln – hat ja abends auch den rechten Erfolg gebracht :-(.

Dank Torsten Gans´ Engagement stand unser Spielmaterial pünktlich zur Verfügung. Der arme Jung hat die Kisten letztlich allein wieder nach Linden verfrachten müssen. Ein besonderes DANKE an dieser Stelle. Ja, aber dann wurde auch Schach gespielt. Oberliga-Absteiger gegen Mittelfeldverein, dem zum Saisonwechsel das Spitzenbrett abhanden gekommen ist. Das Ligaorakel (http://www.schachklub-bad-homburg.de/LigaOrakel/LigaOrakel.php?staffel=NSV_LLS&tabformat=L) freute sich über diese einfache Begegnung, bei der nur die Höhe des Sieges gefragt wird…PUSTEKUCHEN!

Während Laatzen mit Fidemeister und den Top-8 antrat, spielten wir erneut einen „Grand ohne drei“. Entsprechend hart, auf Augenhöhe und knapp waren die Partien. Der Reihe nach: Tom wurde recht kurz nach der Eröffnung Remis geboten – angenommen! Die übrigen Partien entwickelten sich spannend, so dass ich nach drei Stunden nur sagen konnte, dass Torsten gegen Dietmar (übrigens Mitglied bei den Schachfreunden) im Königsinder untergeht (22 Züge Eröffnungstheorie wurden gespielt!) und dass unser Altmeister Gerd gegen Altmeister Horst (früher ein Vahrenwalder) per Stellung und Zeitvorteil Oberwasser hat. Beides bewahrheitete sich. Dennie geriet zu diesem Zeitpunkt, an dem ich Remis bot, unter Druck und verlor schließlich kompensationslos eine Qualität – die Analyse zeigte versteckte Verbesserungsmöglichkeiten für Dennie. Gegner Toralf ist jedoch trotz fehlender Praxis ein versierter und zäher Spieler – Respekt. Eine wilde Partie spielten Bernd und Abdullah. Beide versuchten, mit kleinen Fortschritten zu was zu kommen, wehrten sich aber auch gegen die Drohungen – erfolgreich zum Remis. An Brett 7 spielte Martin diesmal von Stunde zu Stunde besser und souveräner auf und ging aus remislichem Dame+Leichtfigurenendspiel ins gewonnene Bauernendspiel über – sauber, allerdings vom Gegner auch als „Initiativtest“ ermöglicht. Nach so viel Durcheinander steht es also 3:3 bei zwei offenen Partien.

Ich selbst bin gut aus der Eröffnung gekommen und bastelte geschlagene 2 Stunden daran, den weißfeldrigen Läufer von Matthias in meine Stellung zu manövrieren und zu gewinnen – hat nicht geklappt, und der Preis war nach knapp vier Stunden eine schwächere Bauernstellung samt geopfterem Minusbauer im Turmendspiel – schien aber gut zum Remis zu reichen. Arthur hatte sich eine bequeme Stellung im Sizilianer aufbauen können, geriet durch Öffnung der Stellung und mit übersehenen Zügen zwischendrin unter Druck, konnte sich aber mit taktischen Drohungen in ein besseres Endspiel mit allen Schwerfiguren manövrieren. Prognse also auf 4:4 oder Sieg für uns.

Matthias quälte mich noch 10 Züge bis in Remis – aber… zöge er in der Schlussstellung mit dem König, so zeigen die Schachcomputer einen langzügigen Gewinn für ihn an. Das hatten wir beide nicht gesehen. Ich habe sogar konkret diesem Plan den Vorzug vor einer (wichtigen!) Königsannäherung gegeben. Schließlich drohte ich, auf von 3:4 aus 2:1 Bauern zu enteilen. GLÜCK! also an dieser Stelle.

Arthur befreite sich aus diversen Fesselungen und konnte letztlich dank eines Bauerns als Schutzschild voll auf Angriff und Matt spielen – mal von links, mal von rechts und nach gut 5 1/2 Stunden zum Mannschaftssieg. Herzlichen Glückwunsch und HOOOOORRRRRAAAAAAAY!

Auch die Afterparty samt Handyanalyse haben wir freiluftig im sonnigen Vahrenwald anstelle des Debakels (da zogen heuer unsere Gäste hin) bei Kioskbier verbracht, ein gelungenes Auswärts-Heimspiel also.

Die Lage der Liga: Hameln hat auch seine zweite Runde verloren, Braunschweig unentschieden gespielt. Die Landesliga ist ein hartes Pflaster für die Oberligaabsteiger. Einzige Mannschaft mit 4:0 Punkten ist Salzgitter. Schaffen die es etwa in dieem Jahr als „Underdog“ zum Aufstieg. Möglich scheint ALLES, jeder kann jeden schlagen! Mal schauen, ob uns der nächste Spieltag in Wolfsburg mal einen „Grand mit“ beschert.

http://nsv-online.de/ligen/nsv-1415/?staffel=784&r=

Eintracht Braunschweig schlägt Hannover! (5:3)

Diese Schlagzeile ging bereits im Frühjahr durch die Presse. Gemeint ist hier aber nicht 96 – die spielen heuer auch im Schach in einer anderen Liga – nein, es hat uns Schachfreunde erwischt.

Gleich am ersten Spieltag war ein Duell zweier Oberliga-Absteiger angesetzt. Weder Braunschweig noch wir konnten auf alles Personal zugreifen. Wir spielten sogar einen „Grand ohne drei“. Spannung in einem ausgeglichenen Wettkampf. Dieser sah nach einer Stunde ziemlich gut für uns aus, schließlich bekam jeder seine Wohlfühlstellung – nur Arthur musste um Ausgleich kämpfen. Leider ging es hier nicht für alle in Richtung Sieg weiter. Nach dreieinhalb Stunden standen wir eher auf 2:6…

Im Einzelnen: Die beiden hinteren Bretter (Martin, bereits mit Mehrqualität und Günther) verloren den Faden und überließen das Mittelspiel ihrem Gegner, die das beide zum Gewinn nutzten. Arthurs Gegner entwurschtelte sich sehr geschickt und konnte im Endspiel noch einen zweiten Bauern gewinnen, Shakehands auch hier. Dem entgegen stand das Remis der beiden Altmeister Gerd Streich und Michael Cichy, erzielt in einem klassischen Damengambit mit Perspektive „dröges Endspiel ohne Angriffsmarken“. Die aufgerückten Spitzenbretter Tom und Uwe spielten muntere und dynamische Partien. Tom stellte die Weichen mit vorgerückten Bauern vor der Zeitkontrolle auf Sieg (der dauerte dann aber noch zwei weitere Stunden) – schöne Leistung! Uwe verpasste die Gelegenheiten des Zuschlagens leider – Angst vor gegnerischen Drohungen, so dass er sich ins Remis fügte. Beeindruckend war die Partieführung von Fernschachgroßmeister Manfred Nimtz, der unserem Bernd Nullkommanull Chancen einräumte, was immer Bernd auch kreativ versuchte. Auch in dieser Partie setzte sich die Partei mit Initiative durch – zwei Türme gegen zwei Damen wären zu verteidigen gewesen. Schließlich gelang in der Partie der beiden Youngster Dennie ein Geduldsieg. Nach schöner Stellung mit Bauerngewinn im Mittelspiel gelang dem Braunschweiger die Abwicklung in ein sehr remises Turmendspiel. Dies wurde jedoch mit knapper Zeit und vielen Zügen doch noch zum Stolperstein – Sieg für uns! Alles in allem können wir uns zwar beklagen, haben aber eine muntere Partie gespielt – was will man mehr?


http://www.nsv-online.de/ligen/nsv-1415/?r=&staffel=784

Die Lage der Liga… Am ersten Spieltag hat auch der dritte Absteiger Hameln eine Niederlage eingefahren. Die Landesliga zeigt in dieser Saison ein gutes Niveau! Die Aufstiegsfrage ist nicht prognostizierbar.

Freitag Abend im Club: Blitz for Fun – (Swiss Matches)

Ich bin neulich angesprochen worden, das Monatsblitz immer als Rundenturnier sei laaaaangweilig. Man müsse gegen alle spielen und hätte damit nicht immer adäquate Gegner am Brett. Was Neues soll her, um die Massen zu begeistern!

Daher…
Morgen spielen wir mal einen anderen Modus. Es werden immer 2-Partien-Matches gespielt. Der Sieger bekommt 2:0 Matchpunkte, bei Unentschieden 1:1 Matchpunkte. Die Matchpunkte sind die 1.Wertung, danach kommen die erspielten Brettpunkte.

Nach jeder Doppelmatch-Runde wird so eine Rangliste ermittelt. Es spielen dann Erster gegen Zweiter (hat zuerst Weiß) usf.
Als Tabellennachbarn sollte man sich auch auf Augenhöhe begegnen.
Besonderheit: Man kann ggf mehrfach gegen einen Spieler antreten (und zeigen, dass man aus der letzten Partie gelernt hat).
Echtes Schweizer System verbietet so etwas.

SPANNUNG pur sollte also gewährleistet sein.

Meldeschluss ist 19:30 Uhr.
Ich hoffe auf einen interessanten Abend mit vielen Teilnehmern!!!

Heute Abend im Club… – Turniersimultan

Heiß ist es heute!
Zu heiß für Schach? – NEE!
Zu heiß für Laufsport? – NEE!

In den „klimatisierten“ Hallen des Freizeitheim Linden werden wir heute ab 19:30 Uhr beides vornehmen!

„Turniersimultan“ ist eine multisportliche Betätigung für Geist UND Körper.
Man spielt gleichzeitig alle(!) Partien eines Rundenturniers, mit Zeitlimit und immer um einen laaaaaangen Tisch herum.

5 Teilnehmer heisst 10 Bretter, also einen ca. 8m langen Tisch und damit 18m je Runde. 60 Züge bedeuten in einer Stunde einen Kilometer im winzigen Kreis rennen.

Der Deutsche Meister im Fußball weiß genau, wie das geht:
http://www.scv-jugend.de/uploads/2011-FCB-TurnierSimultan-Beschreibung.pdf

Ich freue mich auf mindestens 2 Kilometer laufen – cu!

—————————————————————————
SO war es denn tatsächlich: Wir waren zu sechst, so dass doch einige Aufbauarbeit für 15 Bretter geleistet werden musste, beginnend mit dem Tische rücken und Stühle entfernen (sind sonst im Weg!). Das Stellen der Digitaluhren hat super geklappt, Modus 3 mit 1:15 für jeden Spieler. Interessant wäre hier mal ein Sanduhrmodus: Beiden Spielern steht ein Startguthaben zur Verfügung. Läuft die Zeit des einen, gewinnt der andere hinzu! Jedem Spieler wurde zur Kennzeichnung eine Farbe zugelost, die Brettpaarungen dann ausgewogen verteilt, um etwa gleich weite Abstände zu haben.

Den Raum kreuzte also eine gekrümmte Tischdiagonale, ein skurriler Anblick für die Zuschauer. Auf die Plätze, fertig, los ging es um 20 Uhr. Freddy startete schnell und gefährlich mit 3x 1.f2-f4 und fuhr nach einer halben Stunde schon den ganzen Punkt gegen mich ein. Mit Ausnahme kleiner Bodychecks (besonders an den Randbrettern) und eines Zugrücknahmeeklats ging alles reibungslos, ohne hektische Zeitnot. Ich selbst hatte zweimal ein unglückliches Händchen: Das Qualitätsopfer gegen Serdar hatte diesmal ein RIESENGROSSES Loch, na und über das eigentliche Remisendspiel gegen Torsten lege ich den einzügigen Mantel des Schweigens. Einem Läufer können die Züge nicht ausgehen! Nach einer Runde mit geschätzten 1,5 km Laufarbeit war kurz nach 22 Uhr dann Schluss. Bei mehr Teilnehmern kann man an einem Abend auch 2 Runden spielen…

Anbei die Tabelle als Foto. Dietmar gewinnt vor Serdar, beide haben 4 Punkte aus 5 Partien geholt.
Unabhängig von der Platzierung wollen aber ALLE Teilnehmer schon bald mehr davon. Das freut den Turnierleiter 😀

Tandem am Freitag, den 13.!!!

Freitag, der 13. – ein GRUSELfilm!
Tandem – das Fahrrad?

Mitnichten – gemeint ist eine Schachabart zwei gegen zwei. Beide bilden ein Team, je einer hat Weiß bzw. Schwarz. Schlägt einer seinem Gegner Bauern oder Figur weg, so stellt er sie NICHT neben seinem Brett bis zum Spielende ab. Nein, er reicht sie als „Geschenk“ an seinen Partner, der sie anstelle eines (ziehenden) Zuges einsetzen darf.
DYNAMIK & ACTION sind also angesagt. Eine gewonnene Figur zählt somit doppelt (oder weniger – mein Erfahrungsschatz).

Wir spielen um 19:30 Uhr im FZH Linden. Du brauchst keinen Partner mitzubringen, wohl aber Lust am Spielen.
KOMMET ZUHAUF!