Showdown im LA8

LA8 Kulturhaus in Baden-Baden

CR7 kennt jedes Kind (Cristiano Ronaldo). Aber wer kennt LA8? LA8 ist die Adresse in Deutschlands Schachszene. Es handelt sich um das Kulturhaus in Baden-Baden. Heute Nachmittag findet dort „der ganz besondere Höhepunkt des Denksports“ statt (Zitat von der Webseite der OSG Baden-Baden). Die OSG Baden-Baden trifft im Stichkampf um die Deutsche Schachmannschaftsmeisterschaft auf die SG Solingen. Die Spannung steigt. Um 15:00 Uhr geht’s los. Mal sehen, wie viele Topstars aufgeboten werden. Die GRENKE AG wird sich auf Seiten der OSG bestimmt nicht lumpen lassen. Können die Solinger dagegenhalten? Deren Einsatz wird durch den plötzlichen Tod ihres Urgesteins, Herbert Scheidt, überschattet.

Ab 14:30 Uhr ist das Spiellokal geöffnet. Der Eintritt ist frei. Es gibt Getränke, Kaffee, Kuchen und belegte Brötchen. Wer will, kann auf den Geburtstag von Peter Heine Nielsen anstoßen. Er wird heute 45 Jahre alt. Es ist allerdings kaum damit zu rechnen, dass er spielen wird. Das Privileg ist der Weltklasse vorbehalten.

Vor dem Kurhaus ist ein Public Viewing vorgesehen. Ich habe schon mal die Stühle rausgestellt. Wer nicht vor Ort ist, kann sich die Übertragung im Internet angucken. Es kommentiert GM Klaus Bischoff. Für gute Unterhaltung ist also gesorgt.

Silberschale weg – Schwarzes Wochenende für Braunschweig

Die Braunschweiger sind heuer nicht zu beneiden.

Gestern wurde eine grandiose zehnjährige Trainerlaufbahn „zurück auf Los“ geschickt. Die Braunschweiger starteten damals unter wirtschaftlich bedenklichen Umständen in der dritten Liga, schafften trotz eines nachhaltigen soliden Sanierungskurses des Vereinspräsidenten Sebastian Ebel (auch bekannt als Vorstand eines hannoverschen Touristik-Konzerns) mit leidenschaftlichem Fußball die Aufstiege in Liga 2 und 1. Gestern ging man in einem kuriosen Spiel bei zweimaliger Führung mit 2:6 unter (hat es sowas je gegeben?) und verpasste die magische 40-Punkte-Grenze um einen Zähler, das Ganze in einem Saisonfinale, das alle Teams zwischen Platz 12 und 17 hätte treffen können. Das Ergebnis waren Tränen, Tränen und nochmals Tränen – und heute dann die einvernehmliche Trennung.

Ganz so dramatisch war es trotz Blitz und Donner am Himmelfahrtstag beim traditionellen Turnier des SC Braunschweig-Gliesmarode nicht. Dennoch gelang hier die Entführung der Silberschale durch Christian Müller-Dehn in die Landeshauptstadt, noch vor dem haushohen Favoriten Matthias Tonndorf. Der Autor bemühte sich redlich, gelangte aber nur bis Platz 6 von 18 Teilnehmern. Blitz-Spezi Andreas Hartmann (früher SvG, heute Hildesheim) machte es einen Platz besser. Trotz anderslautender Ankündigung wurden die Brettpaarungen jeder Runde vorgelesen – SwissChess tut sich schwer mit dem Rutschsystem :-(. Warum das so ist und damit Turnierleitern wie Teilnehmern das Leben unbequem und langwierig macht, frage ich mich immer wieder von Neuem.

Anyway, es war ein nettes Turnier mit zahlreichen jungen Spielern, die ihren Weg noch gehen werden. Ich komme wieder!
Erste fotografische Eindrücke gibt es auf www.nsv-online.de – die Vereinsseite www.sbg1869.de kennt Stand jetzt nur die Ausschreibung 😉

Schach als Investition

Walter Rädler, Vizepräsident für Verbandsentwicklung im DSB, hat gestern Unterlagen von der 2. Bundesvereinskonferenz mit einer E-Mail verschickt. Einige von euch werden diese ebenfalls erhalten haben. In seinem Begleittext hat Walter Rädler folgende rhetorische Frage gestellt und gleich selbst beantwortet:

Ein Freund hat mich gefragt: Warum investierst Du so viel Geld und Zeit, damit dein Sohn Schach lernen und spielen kann? Meine Antwort: Nun, ich habe ein Geständnis zu machen: Ich bezahle nicht, damit mein Sohn Schach spielt. Weißt du, warum ich bezahle?

• Ich zahle, damit mein Sohn lernen kann, diszipliniert zu sein.
• Ich zahle, damit mein Sohn seinen Verstand pflegen und so seine Kreativität entwickeln kann.
• Ich zahle, damit mein Sohn lernt, mit Enttäuschungen umzugehen, wenn er nicht bekommt, was er erwartet hat.
• Ich zahle, damit mein Sohn lernt, seine Ziele zu erreichen.
• Ich zahle, damit mein Kind versteht, dass es Stunden um Stunden harter Arbeit und Training kostet, eine Meisterschaft zu erreichen und dass der Erfolg nicht über Nacht geschieht.
• Ich zahle für die Chance, die mein Sohn hat, Freundschaften fürs Leben zu schließen.
• Ich bezahle dafür, dass mein Sohn Turniere spielt und nicht vor dem Fernseher, Tablet, elektronischen Spielen und mehr sitzt.
• Meine Bezahlung dient für alles, was dieser wunderschöne Sport ihm gibt: „Verantwortung, Demut, Freundschaft, Geduld, Respekt, Konzentrationsfähigkeit, usw.“
• Ich könnte weitere Dinge aufzählen, aber um mich kurz zu fassen:
• Ich zahle nicht für Schach, sondern für die Chancen, die dieser Sport meinem Sohn bietet, für die Entwicklung von Attributen und Fähigkeiten, die Ihm nützlich für sein Leben sein werden.
• Ich glaube, es ist meine beste Investition – es ist eine Universität des Lebens!

Am hehren Ziel dieser Antworten gibt es keinen Zweifel. Etwas stört mich indes. Geht es um den Sohn (Tochter?), oder geht es um den, der bezahlt? Bezahlen heißt, eine Schuld zu begleichen. Sind wir unseren Kindern etwas schuldig? Oder wollen wir ihnen eine bestmögliche Zukunft bereiten? Ohne Eigennutz!? Eine Investition ist eine Kapitalanlage. Früher waren Kinder als Altersvorsorge unverzichtbar. In vielen Teilen unserer Welt gilt das noch heute. Aber gilt es das auch für unser Land in der heutigen Zeit?

Mit diesem Beitrag möchte ich keinesfalls an der Wortwahl von Walter Rädler herummäkeln, sondern diese zum Anlass nehmen, unsere wahren Beweggründe auf den Prüfstand zu stellen. Dazu passt diese wahre Begebenheit:

Um die Ecke meiner Straße gab es einen Kiosk. Das ist rund dreißig Jahre her. Betrieben wurde dieser von einem Mann mit türkischen Wurzeln. Immer, wenn jemand bei ihm etwas kaufen wollte, antwortete er: „Geb‘ ich gerne!“ Dieser Satz ist meiner Frau und mir als geflügeltes Wort bis heute in Erinnerung geblieben. „Gerne geben!“ Die Bezahlung wird dabei zur Nebensache.

Schachfreunde gewinnen beim JHGT

Unser Team mit Andreas Liebau, Andreas Herrmann, Bernd Fritze und Tom Kaimer haben heute im Kargah das Jochen-Hagemann-Gedenkturnier gewonnen!

Als ich zur 5. Runde eintraf lief das vorentscheidende Duell gegen den SK Rinteln. Andreas L. remisierte sicher gegen IM Plischki, Andreas H. verlor gegen Felix Gerland. Bernd punktete sicher. So lag es an Tom der das Nervenspiel letztendlich gewann und den Mannschaftssieg sicherte. In der vorletzten Runde wurde SK Neustadt (mit Gast A. Izrailev) besiegt. Auch in der letzten Runde gab es gegen die Lehrter Jugendmannschaft keine Probleme und so wurde unser Team ungeschlagen, bei zwei Unentschieden gegen den NSV-Vorstand und Hameln, Turniersieger.

Die besten Einzelergebnisse erzielten Tom und Bernd mit jeweils 6,5 aus 7. Am meisten zu tun hatte  sicherlich Andreas Liebau am 1. Brett mit Gegner wie Laubsch, Plischki, Bode und Izrailev.

Weitere aktive Vereinsmitglieder waren Friedmar, Gerd und Uwe, die für die Doppelkopfgemeinschaft Benthe starteten, aber hinter den Erwartungen zurückblieben.

Das genaue Ergebnis gibt’s bestimmt zeitnah auf der Seite des Schachbezirks.

Vor der letzten Runde gegen Lehrtes Jugendmannschaft

Karl Marx der Schachspieler

Lasst euch nicht verwirren, das nachfolgende Briefmarkenset ist 50 Jahre alt. Heute geht es um Marx‘ 200. Geburtstag.

Die Beurteilung seines Lebenswerks ist nicht mein Ansinnen. Es geht um eine seiner Leidenschaften: das Schachspiel. Dazu möchte ich an einen Beitrag in unserem Blog erinnern, den ich dank Jürgen Juhnke vor 4 Jahren geschrieben habe:

https://www.schachfreunde-hannover.de/arbeiterschach/

Auch wenn die Schrift nicht leicht zu entziffern ist, solltet ihr euch die Mühe machen, nach unten zu scrollen und die Arbeiterschachzeitung aus dem Jahr 1933 lesen. – Im Internet habe ich eine Partie gefunden, die Marx 1867 gegen einen gewissen Meyer gespielt haben soll. Wenn das so stimmt, hatte Karl Marx durchaus Talent.

http://www.chessgames.com/perl/chessgame?gid=1278768

Auf Zeit-Online hat Helmut Pfleger vor drei Jahren einen kleinen Artikel über Marx als Schachspieler geschrieben:

https://www.zeit.de/2015/45/spiele-schach-45

Ansonsten könnt ihr über Karl Marx denken, was ihr wollt, aber diesen Satz werden wohl alle unterschreiben:

Tapetenwechsel

Ich brauch‘ Tapetenwechsel sprach der Schachfreund
Und macht‘ sich in der Sommerpause auf den Weg
Ich brauche frischen Wind um meine Krone…

Okay, Hildegard Knef sang einst von einer Birke, doch sind wir nicht alle ein bisschen Birke, Bluna oder neugierig auf ein anderes Umfeld? An diejenigen wollen wir uns mit diesem Aufruf wenden:

We want you!

Die Mannschaftssaison deutscher Schachvereine ist seit heute Nachmittag beendet. Fast. Um den Titel „Deutscher Mannschaftsmeister“ wird es einen Stichkampf zwischen der OSG Baden-Baden und der SG Solingen geben. Die Absteiger aller Klassen stehen indes fest. Gehört deine Mannschaft etwa dazu? Kein Problem. Für unsere Oberligamannschaft und für unsere Verbandsligamannschaft suchen wir nette Schachfreunde, die frischen Wind um ihre Krone brauchen. – Wir wollen ausdrücklich niemand abwerben. Wer sich in seinem Stammverein wohlfühlt, möge diesem die Treue halten. Für die anderen haben wir ein paar Plätze frei. Geld könnt ihr bei uns nicht verdienen; über Fahrtkosten lässt sich indes reden.

Insider wissen, dass wir unseren Spielabend abgeschafft haben. Das ist weitgehend dem Zeitgeist geschuldet und stimmt uns nach knapp 100 Jahren Vereinsgeschichte wehmütig. Andererseits bietet das Vorteile. Niemand muss Gewissensbisse haben, wenn er einen Spielabend schwänzt. Die Mitgliedschaft in unserem Schachverein konzentriert sich auf die Mannschaftskämpfe. Ansonsten kommunizieren wir virtuell, u.a. über unseren deutschlandweit bekannten Blog. Die Ortszugehörigkeit spielt deshalb eine untergeordnete Rolle. Ob ich von Hannover oder von sonst wo zum Mannschaftskampf nach Hellern aufbreche, ist zweitrangig.

Wer sich angesprochen fühlt, wende sich bitte mit einer E-Mail vertrauensvoll an unseren Vorstand: vorstand@schachfreunde-hannover.de

Anfragen werden diskret behandelt. Sollte sich dein Interesse verflüchtigen, wird niemand etwas darüber erfahren. Die Tapeten kannst du dir aussuchen: Oberliga oder Verbandsliga.

Tapetenwechsel auf dem Schachbrett:

Faites votre jeu bei den Schachfreunden Hannover!