Ein bisschen Vereinsgeschichte

„My Spiellokal is my castle.” Diese Spruchweisheit kennt jeder. Bis zum Millennium waren wir jedoch die Nomaden unter den deutschen Schachvereinen. Bevor die Schachfreunde Hannover im Jahr 2001 mit der Schachvereinigung fusionierten, gab es eine einzigartige Odyssee. Nach meinem Beitritt vor 50 Jahren stellte sich diese wie folgt dar:

1964-1965      Gaststätte Minten, Davenstedter Straße, Davenstedt

1965-1966      Gaststätte Linke, Lenther Straße 18, Badenstedt

1966-1972      Gaststätte Minten, Davenstedter Straße, Davenstedt

1972-1975      Gaststätte zur Linde, Altes Dorf, Davenstedt

1976-1977      Ihme Bowling, Ihme Zentrum, Spinnereistraße, Linden

1977                Freizeitheim Vahrenwald, Vahrenwalder Straße, Vahrenwald

1978-1981      Raschplatz-Pavillon, Lister Meile, Hannover-Mitte

1981-1982      Gaststätte Glenewinkel, Köthnerholzweg/Grotestraße, Linden

1982-1984      Turn Klubb Hannover, Maschstraße 16, Hannover-Mitte

1984-1990      Haus der Jugend, Maschstraße 22, Hannover-Mitte

1985-1986      Sporthaus am Kanal, Oisseler Straße, Anderten (im Wechsel)

1990-1991      Freizeitheim Linden, Windheimstraße, Linden

1991-1996      Kulturzentrum Faust, Wilhelm-Bluhm-Straße, Linden

1996-1998      Clubhaus, TSV Viktoria Linden, Fösseweg, Linden

seit 1999         Freizeitheim Linden, Windheimstraße, Linden

Die Jahreszahlen sind ohne Gewähr. Jeder der 15 Umzüge war mit Emotionen verbunden. Mal mehr, mal weniger. Entweder gefiel uns Schachfreunden das Spiellokal nicht, oder den Betreibern des Spiellokals gefielen die Schachfreunde nicht. Waren die Betreiber Gastwirte, war das Ende mangels Umsatz nach kurzer Zeit absehbar. Da halfen auch keine Heizkostenzuschüsse. Bis zu unserem Umzug ins Ihme-Zentrum hießen wir „Schachfreunde Badenstedt“. Die Ortsveränderung veranlasste uns, den Namen unserer Landeshauptstadt anzufügen. „SFB Hannover“ nannte sich kurzzeitig unser Verein. Die Namensgleichheit mit dem Sender Freies Berlin, die räumliche Trennung vom Stadtteil Badenstedt und der hohe sportliche Anspruch waren Gründe genug, den bis heute geltenden Namen „Schachfreunde Hannover“ anzunehmen.

Die Jugendarbeit war meistens ein heikles Thema. Trotz verschiedener Anläufe war diese nur selten von Erfolg gekrönt. Als wir 1981 vom Raschplatz-Pavillon in die Gaststätte „Glenewinkel“ wechselten, schrieb unser damaliger 2. Vorsitzender Erwin Kusche erbost: „Die Jugendarbeit sehe ich im Glenewinkel auf dem Tiefpunkt.“ 1990 wurden wir sogar aus dem „Haus der Jugend“ geworfen, weil es keinen einzigen Jugendlichen gab. Dank des Engagements von Dieter Jakob gehören derzeit rund 20 Jugendliche unserem Verein an. Dass die Kontinuität seiner Arbeit indes gefährdet ist, hat unsere diesjährige Jahreshauptversammlung gezeigt.

Am besten hat es mir im Raschplatz-Pavillon gefallen. Der größte Irrtum war meines Erachtens der Versuch, sich mit Rugby-Spielern unter einem Dach aufzuhalten. Mit dem Freizeitheim Linden haben wir nun eine Heimat gefunden, die uns seit 15 Jahren niemand streitig macht. Dort ist nicht alles optimal, aber wir können zufrieden sein. Wie schwierig es ist, für jeden Zweck geeignete Räume mieten zu können, hat der letzte Mannschaftskampf unserer Dritten gezeigt. Es bedarf also ständiger Anstrengungen, für unsere bescheidenen Ansprüche ein gemütliches Ambiente zu finden.

Sauerstoff hilft!

Nach einem ordentlichen Spaziergang vor der Partie und der damit verbundenen Sauerstoffzufuhr habe ich endlich einmal einen Sieg eingefahren, bevor  die Schlafmützigkeit bei mir Oberwasser bekam.

Die folgendende kritische Stellung ereignete sich nach dem 19. Zug von  Schwarz:-

AK-Meesen_nach_S19

Arthur Koelle- Max Meesen   Hannover 2014   Stellung nach 19…..Lb6

 

In einer vorher ausgeglichenen Stellung hat es Schwarz versäumt, seinen König in Sicherheit zu bringen und Weiss ergreift jetzt die Initiative.

Wie, kann man in der Partie sehen.

 

Neue Figuren bringen´s nicht…

Mit neuem Spielmaterial sollte heute die positive Wende im Abstiegskampf der Oberliga erreicht werden. Sollte…

Wir trafen auf einen guten und gut eingestellten Gegner, der uns mit einer geschlossenen Teamleistung bezwang. Der Reihe nach… Tom spielte Königsgambit gegen 2…Dh4+ 3.g3 De7, eine aus der Buchreihe SOS (Schach ohne Scheuklappen) empfohlenen Variante und bot in ausgeglichener Stellung Remis. Zu dieser Zeit mussten sich Peter an Brett 1 und Dennie an Brett 5 bereits heftig gegen den Druck ihrer mit Weiß nach vorn spielenden Gegner erwehren. Das gelang nur Peter, und auch ihm leider nur temporär – Rückstand. Arthur krönte eine schöne taktische Partie mit einem Matt, dafür verlor Dieter, der eine sehr komplexe Partie mit zahlreichen Ungleichgewichten letztlich nicht aushalten konnte – immer noch Rückstand. Andreas entwickelt sich zum Titelträgerschreck und bleibt recht souverän ungeschlagen. Ich selbst spielte mit Schwarz eine ausgeglichene Eröffnung, übersah im Mittelspiel einen Einschlag, konnte aber wieder gleiches Material erreichen und bekam in leicht schlechterer Stellung ein Remis geboten. Spannend und auf hohem Niveau gestaltete sich die Partie am 8.Brett: Beide Spieler wollten mehr als nur Remis und führten einen regelrechten Grabenkrieg. Ohne direkten Fehler ging auch dieser Punkt nach 5 1/2 Stunden an die Gäste.

Gute Nachricht: Nein, nicht der klare Sieg der Bayern in Hannover, sondern die Niederlagen unserer Konkurrenten im Abstiegsduell. Unsere Chance nach wie vor: Wir haben noch zwei Gegner, mindestens einen müssen wir für den Klassenerhalt bezwingen. Dass dies nicht unmöglich ist, haben wir im Vergleich mit dem aktuellen Tabellenführer bewiesen!

Lüneburg-Hannover

Am Brett 1 hat eine sehr interessante Partie stattgefunden. Reinhard Brodhuhn hat seinen hochrängigen Gegner, GM Falko Bindrich an den Rand einer Niederlage gebracht, allerdings wegen Zeitnot in einer komplizierten Stellung eine stärkere Fortsetzung übersehen.
Hier ist die kritische Stellung:-
Brodhuhn-Bindrich
Reinhard Brodhuhn-GM Falko Bindrich Stellung nach 34….Se6
Hier hat Reinhard nur noch unter 3 Minuten Zeit übrig. Der Blogleser hat sicherlich so viel Zeit, dass ich empfehle, diese Stellung zu analysieren und erst danach die Partie durchzuspielen.

Geht uns auf den letzten Metern doch noch die Luft aus ?

Nach dem 4:4 vom letzten Spieltag, wollten wir heute in Mühlenberg unseren Vorsprung an der Tabellenspitze verteidigen. Zunächst ging es schon mal richtig blöd los, Mischa Kölle tauchte nicht wie verabredet am FZH Linden auf und war leider auch nicht zu erreichen. Mit diesem Ballast im Gepäck machten wir uns aber trotzdem frohen Mutes ans Werk. Zunächst lief auch alles ganz normal, an Brett 2 reichte man sich die Hände, der Rest der Partien sah zu diesem Zeitpunkt schon ganz ordentlich aus. Es folgte ein Remis von Uli in wirklich toter Stellung bevor uns dann die nächste sehr unschöne Überraschung ereilte. Bernd hatte sich in ausgeglichener Stellung für die lange Rochade entschieden und musste sich plötzlich seiner Haut erwehren. Ich dachte er würde es halten, ein weit aufgerückter gegnerischer Bauer brachte dann aber die Entscheidung. Damit lagen wir 1:3 hinten, das sah plötzlich alles gar nicht mehr gut aus. Für etwas Ruhe sorgte Fredi mit einem sehr souveränen Sieg an Brett 1. Damit stand es 2:3, in meiner Partie wähnte ich mich im Vorteil (optisch), Andre war gerade dabei sich einen Vorteil zu erarbeiten und Peters Partie stand auf Messers Schneide. Und ich fürchte genau an dieser Stelle versemmelte ich den möglichen Mannschaftssieg. Ich schätzte meine optischen Vorteile als so stark ein, dass ich einen Randbauern ins Geschäft steckte und anschließend einen Durchbruch im Zentrum versuchte. Besser wäre es gewesen die Brechstange zu Hause zu lassen. Peter gewann nämlich sehr schnell und Andres Vorteil verdichtete sich immer weiter in Richtung Sieg. Und meine Partie ? War nach der eklatanten Fehleinschätzung der Situation nicht mehr zu kitten. Mein Gegner konterte mich locker aus und schob mich dann sauber zusammen – echt bitter. Am Ende rettete Andre uns dann das 4:4 in einem sehr sauber gespielten Leichtfiguren-Endspiel. Fazit: trotz der anfänglichen Widrigkeiten wäre heute mehr drin gewesen. Damit ist unser Vorsprung auf einen Punkt zusammen geschmolzen. Bleibt zu hoffen, dass wir die gute Form der ersten Spieltage in 14 Tagen gegen Wennigsen wiederfinden.

Urkundlich erwähnt

Fußballspielen war von jeher schlauer als Fußballgucken. Als ich noch jung war, gab es unter Schachvereinen mehrere Veranstaltungen jenseits der 64 Felder. Fußballturniere gehörten dazu. Ich möchte euch eine Urkunde vom 31.05.1973 zeigen. Bei einem Fußballturnier in Anderten wurden wir Dritter. Damals waren wir noch die „Schachfreunde Badenstedt“.

Sommerfußball statt Schach
Sommerfußball statt Schach

Die Urkunde haben vier Schachfreunde unterschrieben, deren Namen lange Niedersachsens Schachszene mitgeprägt haben. Gegen alle habe ich mehrmals – auch – Schach gespielt:

Ralf Rache (SV Vahrenwald)

Gerd Reim (SC Tempo Göttingen)

Harry Friedrich (SF Badenstedt)

Wilfried Malcher (SK Anderten)

Die älteren unter euch werden die vier kennen. Nach 41 Jahren ist die Frage berechtigt, was aus ihnen geworden ist. Ralf Rache lebt jetzt in Aachen. Dort ist er als Fachingenieur für Fassaden tätig. Schach spielt er im Aachener Schachverein von 1856. Ich wusste gar nicht, dass es so alte Schachvereine gibt. – Gerd Reim verstarb am 20.10.1997. Er wurde nur 45 Jahre alt. – Harry Friedrich ist ebenfalls jung gestorben. Er starb am 22.07.2004 im Alter von 56 Jahren. Harry machte aus unserem Verein hinaus einen großen Sprung in die Welt der Schachfunktionäre. Er wurde Schatzmeister und Stellvertretender Geschäftsführer des Deutschen Schachbundes. Er war ein bescheidener und liebenswerter Mensch. Auf Chessbase gibt es eine treffende Würdigung seiner: http://de.chessbase.com/post/harry-friedrich-verstorben – Wilfried Malcher ist hoffentlich noch putzmunter. Wenn ich richtig recherchiert habe, spielt er jetzt bei den Königsjägern Süd-West in Berlin. Königsjäger ist ein origineller Vereinsname. Damenjäger wäre womöglich doppeldeutig. – Da kann man doch mal sehen, wozu Urkunden nützlich sind. Sie halten Erinnerungen wach und wecken unsere Neugierde für die Gegenwart.

Wichtiger Sieg Richtung Klassenerhalt

Die Zweite hatte wieder mal verlegt, da ich nächste Woche die Bremer SG in der Oberliga schiedsen werde. Gegner war heute der Tabellenletzte aus Bad Salzdetfurth. Und die hatten mir freundlicher Weise einen freien Sonntag beschert. Mein Gegner und auch Andreas seiner an Brett 2 erschienen heute nicht. Somit stand es früh 2-0 für uns. Und auch an den anderen Bretter sah es soweit gut aus. Serdar versuchte sich im Minoritätsangriff im Damengambit, Günther wurde mit Froms Gambit konfrontiert, Michael spielt sein übliches „Zeug“ gegen e4. Nur Achim stand etwas unbequem, da er mit Weiss das Läuferpaar abgegeben hatte, Torsten war früh aus dem Buch und stand etwas passiv. Günthers Gegner opferte auf der Suche nach Kompensation eine Leichtfigur, wurde jedoch locker abgewehrt und im 20. Zug war die Partie vorbei. Achim verpasste einen zwischenzeitlichen Bauerngewinn, sein Gegner wickelte dann in ein Endspiel mit 2 Türmen gegen Dame und Bauer ab, welches Achim dann mit den beiden Türmen locker remis hielt. Torsten hatte sich befreit und drang mit Dame und Springer in die gegnerische Stellung ein, welches ihm einen Figurengewinn und wenig später den vollen Punkt bescherte. Somit war der Sieg perfekt und auch Michael hat sich befreit und remisierte seine Partie. Schade war dann noch, das Frank an Brett 1 sehenswert mit Turmopfer matt gesetzt wurde. Auch Serdar kam am Ende nicht recht voran und willigte ins Remis ein. Somit haben wir erst einmal 5 Mannschaftspunkte auf dem Konto. In drei Wochen in Salzgitter wird es wohl ein wenig schwerer.

Jahreshauptversammlung 2014

Stell dir vor, es ist Jahreshauptversammlung bei den Schachfreunden Hannover, und alle gehen hin. Okay, eher geht Reiner Calmund durch ein Nadelöhr. Nichtsdestotrotz möchte ich an dieser Stelle für eine Veranstaltung werben, die etwa so spannend ist wie eine Darmspiegelung. – Scherz beiseite. Ohne Schachfreunde, die sich ehrenamtlich um die Geschicke unseres Vereins kümmern, könnten wir denselben dichtmachen. Deshalb gehört es zur Wertschätzung unter Freunden, dass wir diesen Amtsträgern mindestens einmal im Jahr zuhören, womöglich ein bisschen kritisieren, aber vor allem den Rücken fürs nächste Jahr stärken. Wenn’s gut läuft, kann der eine oder andere Besucher dem Verein sogar Impulse vermitteln. Neue Ideen sind immer willkommen. Man muss ja nicht alle umsetzen. Am nächsten Freitag (31. Januar) ist es wieder soweit. Unser Vorsitzender hat eingeladen. Der komplette Vorstand muss neu gewählt werden. Ob sich der alte wieder zur Wahl stellt, entzieht sich meiner Kenntnis. So oder so ist eine hohe Wahlbeteiligung wünschenswert. Deshalb appelliere ich an alle Vereinsmitglieder hinzugehen. Ich komme auch. Wir sehen uns um 19:30 Uhr im Freizeitheim Linden.

Schonkost für Damengeplagte

Nachdem ich zur Jahreswende den Damenüberschuss thematisiert hatte, haben sich bei mir einige Schachfreunde mit traumatischen Störungen gemeldet. Denen möchte ich heute eine Schonkost bieten. Es handelt sich um eine Stellung, bei der sich außer den beiden Königen lediglich zwei Springer und zwei Bauern auf dem Brett befinden. Also leichtes Spiel. Oder!? Anno 1996 spielte ich diese Partie in der letzten Runde bei den Casino Open in Velden. Das ist der Ort, wo die legendäre ZDF-Serie „Ein Schloss am Wörthersee“ mit dem ebenso legendären Roy Black spielte. Das hieß nicht nur für mich: „Urlaubssport Schach“ (O-Ton Arthur) in wunderschöner Landschaft, mondänem Ambiente und herrlichem Sommerwetter. Das ließen sich auch viele Titelträger nicht nehmen. Deshalb war das Turnier erstklassig besetzt. In der 4. Runde musste ich nach spannendem Kampf im 65. Zug eine Niederlage gegen GM Alexei Suetin einstecken. Suetin (Jahrgang 1926) war ein herausragender Großmeister, Trainer und Buchautor. Im Jahr 1996 wurde er zudem Senioren-Weltmeister. Er verstarb 2001 an einem Herzanfall.

In der besagten letzten Runde spielte ich gegen Suetins Kumpel namens Aleksandar Kaminik (nicht zu verwechseln mit Kramnik). Die Stellung, die ihr gleich seht, bewertet meine Maschine mit +11 für mich. Dass die Bewertung eines Schachcomputers trügerisch sein kann, beweist die anschließende Zugfolge. Irgendwie habe ich es verdaddelt, und so musste ich nach einer Weile einsehen, dass die Stellung remis ist. Diese Partie zählte zu meiner ersten Elo-Zahl, die ich mir in diesem Turnier und einem folgenden in Wiesbaden erworben habe. Statt Elo 2.270 hätte es etwas mehr sein können.

Viel schlimmer war indessen, dass mir ein hübscher Preis durch die Lappen ging. Für die ersten 30 Plätze im Turnier gab es einen echten Ferrari zu gewinnen. Die waren bereits vorm Spiellokal aufgereiht. Ehrlich. Guckt ihr meine Fotos.

Streich, Gerhard – Kaminik, Alexandar (2280) [E66]
Veldener Casino Open (9), 06.07.1996

Stellung nach dem 63. Zug von Schwarz
Stellung nach dem 63. Zug von Schwarz

64.Kg8? [64.Kg6! Sf7 (64…Kf8 65.Se6+ Kg8 66.Sg5 Kf8 67.h5 Sc4 68.h6 Se5+ 69.Kf5 Sc4 70.Ke6 Ke8 71.f7+ Kf8 72.Sh7#) 65.Se6 Se5+ 66.Kg7 Kd7 (66…Sf7 67.Sc7+ Kd7 68.Kxf7) 67.f7 Sxf7 68.Kxf7] 64…Sf7 65.h5 Sh6+ 66.Kg7 Sf5+ 67.Kg6 Sh4+ 68.Kg5 Sf3+ 69.Kf5 Kf770.Sh3? [70.h6! Sh4+ 71.Kg5 Sf3+ 72.Kg4 Kxf6 (72…Se5+ 73.Kf5 Sf3 74.h7 Sh4+ 75.Kg4 Kxf6 76.h8D+) 73.Kxf3 Kf7 74.Kg4 Kg8 75.Se6 Kh7 76.Kh5 Kh8 77.Kg6 Kg8 78.Sg5 Kh8 79.Sf7+ Kg8 80.h7+] 70…Sd4+ 71.Ke5 [71.Ke4 Sc6 72.Kf5 Sd4+ 73.Ke5 Sc6+] 71…Sc6+ 72.Kf5 Sd4+ 73.Ke4 Sc6 74.Kd5 Sd8 75.Ke5 Sc6+ 76.Kf5 ½-½

Ein gebrauchter Tag in der Oberliga

Die Mannen um Otto Borik ließen heute nichts anbrennen. Sie leisteten sich keine nennenswerten Fehler, und so durfte die Bremer SG mit einem verdienten 5,5:2,5 Sieg den Heimweg antreten. Erfreulich, dass es Andreas gelang, dem großen Otto ein Remis abzuknöpfen, noch erfreulicher war der souveräne Sieg von Heinz-Dieter gegen Hundack, aber ansonsten konnten lediglich Bernd und ich ein Remis beisteuern. Die Partien von Dennie und Uwe gingen früh verloren. Tom (er hatte es mit GM Zeitlin zu tun) und Arthur kämpften zwar bravourös, aber am Ende mussten auch sie die Segel streichen. – Noch haben wir gute Aussichten, uns trotz des letzten Tabellenplatzes in der Oberliga zu halten. Ein Auswärtssieg in Lüneburg könnte dazu beitragen. Wer weiß, vielleicht scheint am 9. Februar die Sonne mal wieder für uns.

An meiner Partie habe ich nicht viel auszusetzen. Sie war die meiste Zeit spannend. Große Vorteile konnte ich mir nicht herausspielen. Im 20. Zug leistete sich mein Elo-starker Gegner mit c7-c5 zwar einen Patzer, aber den konnte er geschickt wettmachen. Und so endete die Partie in einem ausgeglichenen Endspiel durch Zugwiederholung. Guckt ihr hier:

Streich, Gerhard (2162) – Krajina, Davor (2257) [D22]

SFH-Bremer SG (5), 19.01.2014

1.Sf3 d5 2.d4 Sf6 3.c4 dxc4 4.e3 Lg4 5.Sc3 a6 6.Lxc4 e6 7.0-0 Sc6 8.h3 Lh5 9.Le2 Ld6 10.Sd2 [Bislang ist alles Theorie. Ob mein Textzug die beste Fortsetzung ist, sei dahingestellt. Bloß nicht 10.e4? Lxf3 11.Lxf3 Sxd4 12.Le3 (12.Dxd4?? Lh2+ 13.Kxh2 Dxd4) 12…Sxf3+ 13.Dxf3 Sd7] 10…Lxe2 11.Dxe2 0-0 12.f4 [Mit diesem Zug wollte ich meinem Gegner und später meinem Rechner imponieren, aber zumindest mein Rechner blieb unbeeindruckt, der bevorzugt: 12.Td1 Lb4 13.a3 Lxc3 14.bxc3 Dd5 mit leichtem Vorteil für Weiß] 12…Se7 13.Sde4 Sf5 14.Df2 [14.Sxf6+ Dxf6 15.Se4 Dd8 16.Ld2 mit Ausgleich] 14…Sxe4 15.Sxe4 Tc8 16.b3 Le7 17.Lb2 Dd5 18.Sd2 [Oder 18.Sc3 Da5 19.g4 Lh4 (19…Sd6 20.e4) 20.Df3 Sd6] 18…Lh4 19.Df3 Dxf3 20.Txf3 c5?

Stellung nach 20....c7-c5?
Stellung nach 20….c7-c5?

21.dxc5 Tfd8 [Rettet Schwarz den Tag, denn den Qualitätsverlust könnte er nicht kompensieren, z.B. 21…Txc5? 22.La3 Tc2 23.Lxf8 Txd2 24.Lb4 Te2 25.Kf1 Tc2 26.Le1 Lxe1 27.Txe1 Txa2 28.e4 Sh4 29.Td3 h5 30.g3] 22.Se4 Td3 23.g3 Le7 24.Tc1 Txe3 25.Txe3 Sxe3 26.Ld4 [Mit dem Bauern auf c5 und ein bisschen mehr Druck, hoffte ich den ganzen Punkt einfahren zu können. Aber auch mein Rechner ist nicht viel schlauer als ich. Die Partie befindet sich annähernd in Waage.] 26…Sd5 27.Tc4 f6 28.Kf2 Kf8 29.Kf3 Ke8 30.h4 [30.Sd6+? Lxd6 31.cxd6 Kd7 32.Txc8 Kxc8 33.a4 Kd7 34.Lc5 Kc6 35.g4 Sb6 36.La3 Sc8 37.d7 Kxd7 38.Lb2 Sb6] 30…h5 31.Lf2 [31.Sf2 Kd7 32.a3 Kc6=] 31…Kd7 32.Sc3 Sxc3 [32…b6 33.Sxd5 exd5 34.Td4 Lxc5 35.Txd5+ Ke6 36.Txh5 Lxf2 37.Kxf2 Tc2+ 38.Kf3 Txa2 39.Th8 Tb2 40.Te8+ Kf7 41.Te3=] 33.Txc3 Kc6 34.b4 a5 [Oder 34…Kb5 35.a3 a5 36.Tb3 Tc7 37.bxa5+ Kxa5 38.Tb6 Ka4 39.Txe6 Lxc5 40.Lxc5 Txc5 41.Te7 Tc3+ 42.Kf2 b5 43.Ta7+ Kb3 44.Tb7 Tc5 45.Ke3 Kxa3 46.Kd4 Tc4+ 47.Kd3 Kb4 48.Txg7=] 35.bxa5 Ta8 36.Te3 Kd5 [36…Lxc5 37.Txe6+ Kd7 38.Te4 Txa5 39.a4=] 37.Td3+ Kc6 38.Te3 [38.Tb3 Txa5 39.Tb6+ Kc7 40.Txe6 Kd7 41.Tb6 Kc7=] 38…Kd5 39.Td3+ ½-½

Schlussstellung nach dem 39. Zug von Weiß. Remis durch Zugwiederholung.
Schlussstellung nach dem 39. Zug von Weiß. Remis durch Zugwiederholung.

Die Partie könnt ihr wie gewohnt im Kommentar nachspielen.